US-Bürgerrechtler unterstützen Apple-Infosite-Betreiber

Im Streit um die Veröffentlichung angeblicher geheimer Informationen zu neuen Apple-Produkten im Internet haben sich nun auch Bürgerrechtler der Electronic Frontier Foundation eingeschaltet.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Im Streit um die Veröffentlichung angeblicher geheimer Informationen zu neuen Apple-Produkten im Internet haben sich nun auch Bürgerrechtler der Electronic Frontier Foundation (EFF) eingeschaltet. Kurz vor dem Start der MacWorld Conference & Expo in San Francisco teilte die EFF mit, dass man die Betreiber der Websites AppleInsider und PowerPage juristisch vertreten werde. Im Dezember hatte Apple Klage (PDF) beim Superior Court in Santa Clara County (Kalifornien) gegen einen anonymen Personenkreis ("Does 1-25") eingereicht, weil in den Weblogs diverser Apple-Infosites interne Informationen zu einer neuen Audio-Schnittstelle (Codename "Asteroid") von Apple aufgetaucht waren.

Um herauszufinden, wer sich hinter den Blogger-Identitäten verbirgt (und ob dies möglicherweise zur Geheimhaltung verpflichtete Apple-Mitarbeiter sind), erwirkte das Unternehmen Verfügungen (PDF) gegen die Betreiber von AppleInsider, PowerPage sowie ThinkSecret, damit diese die Informationsquellen zu dem Projekt "Asteroid" preisgeben. Die Anwälte der EFF zweifeln die Rechtmäßigkeit dieser Verfügungen jedoch an: "Blogger liefern Nachrichten, ähnlich wie es Journalisten tun. Deshalb stehen ihnen die gleichen Rechte auf Informantenschutz zu", führt EFF-Anwalt Kurt Opsahl aus. Man werde alles daran setzen, dass die Identitäten der Informanten vertraulich bleiben.

Jason O'Grady, Betreiber von PowerPage, ist die Vehemenz, mit der Apple neuerdings auf juristischem Weg seine Geschäftsgeheimnisse wahren will, fremd. "Ich bin sehr enttäuscht über Apples Verhalten", beklagt O'Grady und fragt sich, "ob Firmen-Paranoia wirklich wichtiger als das Recht auf freie Meinungsäußerung ist". Apple indes zog Anfang Januar erneut vor Gericht, um die Plaudertaschen zum Schweigen zu bringen. Diesmal ging es um einen ThinkSecret-Artikel, in dem einige nicht genauer spezifizierte vertrauliche Apple-Informationen -- beispielsweise über den geplanten G4-iMac ohne Monitor -- veröffentlicht wurden. (pmz)