US-Filmindustrie finanziert Jagd auf Raubkopierer [Update]

Die MPAA hat insgesamt 186.000 US-Dollar an Polizeireviere in der Innenstadt von Los Angeles gespendet, um die Installation und den Betrieb von zehn Überwachungskameras zu finanzieren.

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Von
  • Nico Jurran

Die Motion Picture Association of America (MPAA) hat insgesamt 186.000 US-Dollar an Polizeireviere in der Innenstadt von Los Angeles gespendet, um die Installation und den Betrieb von zehn Überwachungskameras zu finanzieren. Die Kameras sollen im Fashion District und anderen Ortsteilen der Metropole installiert werden, die beim US-amerikanischen Filmindustrie-Verband als beliebte Handelsplätze für raubkopierte Filme bekannt seien.

Die Bilder aller Überwachungskameras sollen in das zentrale Polizeirevier der Metropole übertragen werden, wo Beamte bei verdächtigen Aktivitäten polizeiliche Maßnahmen einleiten sollen, berichtet das US-Branchenmagazin Variety. Laut John Malcom, als Vizepräsident der MPAA für weltweite Anti-Piraterie-Aktionen zuständig, sei es der Lobbyorganisation ein Vergnügen, das Los Angeles Police Department mit diesen Kameras zu unterstützen. Sie würden der Polizei helfen, die steil ansteigende Zahl von Geschäften mit DVD-Fälschungen ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen, die gewöhnlich im Verborgenen stattfänden.

Nach japanischen Presseberichten hat United International Pictures währenddessen die für den 13. Juni angesetzte Japan-Premiere des Science-Fiction-Streifens "War Of the Worlds" ("Krieg der Welten") abgesagt, da der Distributor befürchtete, der Streifen könnte abgefilmt werden und Kopien des Films bereits vor seinem offiziellen weltweiten Start am 29. Juni im Internet auftauchen. Für die Veranstaltung, zu der Hauptdarsteller Tom Cruise und Regisseur Steven Spielberg erwartet wurden, waren bereits 7000 Eintrittskarten verkauft worden.

Bei früheren Premieren in Japan waren Zuschauer bereits am Eingang nach Videokameras durchsucht worden, zudem beobachteten Sicherheitskräfte das Publikum während der Filmvorführung mit Nachtsichtgeräten. Diese Vorsichtsmaßnahmen ließen sich nach Angaben eines UIP-Sprechers gegenüber der Presse im gewählten Veranstaltungszentrum Budokan in Tokyo aber nicht ergreifen. Daher habe man sich für die Absage entschieden.

Update: UIP hat mittlerweile mitgeteilt, dass die Japan-Premiere am 13. Juni nicht abgesagt ist. Allerdings findet die Verstaltung nun im "Virgin Roppongi" statt. Man habe sich aufgrund der günstigeren Lage des Veranstaltungsortes und den räumlichen Gegebenheiten, die den Fans eine bessere Sicht auf die Stars ermöglichten, zu diesem Schritt entschlossen.

Siehe dazu auch in Telepolis: