US-Generalstaatsanwälte wegen T-Mobil-USA-Übernahme besorgt

Die Generalstaatsanwälte von New York, Connecticut und Minnesota haben angekündigt, die geplante Übernahme durch AT&T wettbewerbsrechtlich zu prüfen.

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Die geplante Übernahme der Telekom-Tochter T-Mobile USA durch AT&T hat Generalstaatsanwälte von US-Bundesstaaten auf den Plan gerufen. Der New Yorker Generalstaatsanwalt Eric Schneiderman hat als erster eine Überprüfung der möglichen Auswirkungen des Geschäfts auf den Wettbewerb im Telekommunikationsmarkt angekündigt. Seine Besorgnis teilen sein Kollege in Connecticut, George Jepsen, und die Generalstaatsanwältin von Minnesota, Lori Swanson. Die Deutsche Telekom hatte angekündigt, ihre US-Tochter für 39 Milliarden US-Dollar abgeben zu wollen.

Schneiderman will verhindern, dass durch die vergrößerte Marktmacht die Preise für Mobilfunkangebote steigen. Mobiltelefone seien nicht länger ein Luxus für wenige, sondern eine grundlegende Notwendigkeit. In der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Lage dürften die Handypreise erst recht nicht steigen. Schneiderman will das Argument von AT&T unter die Lupe nehmen, dass durch die Übernahme das 3G-Mobilfunknetz auf Gebiete ausgeweitet werden kann, die bisher unterversorgt sind. Jepsen will sich mit dem US-Justizministerium und den anderen Bundesstaaten darüber beraten, wie am besten die möglichen wettbewerbsrechtlichen Probleme angegangen werden können, berichtet das Wall Street Journal. Swanson meint, die Mobilfunkbranche sei ohnehin schon sehr auf wenige Marktteilnehmer konzentriert.

AT&T will laut einem Sprecher, den die Zeitung zitiert, so bald wie möglich angemessen auf derartige Fragen reagieren. Anfang dieser Woche hatte sich Konkurrent Sprint Nextel offiziell zu Wort gemeldet. Das Unternehmen befürchtet, mit Hilfe von T-Mobile USA werde AT&T nicht nur Marktführer mit 121 Millionen Kunden, sondern könne zusammen mit dem bisherigen Spitzenreiter Verizon Wirelesse ein Duopol bilden, das drei Viertel des US-amerikanischen Marktes beherrscht. (anw)