US-Justizministerium will mit Klage PeopleSoft-Kauf verhindern [Update]

Die Kartellbehörde will den Wettbewerb zwischen den beiden führenden US-amerikanischen Finanzmanagement- und Personal-Softwareanbietern beibehalten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 21 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Das US-amerikanische Justizministerium will das feindliche Übernahmeangebot von 9,4 Milliarden US-Dollar (7,6 Miiliarden Euro) des US-Softwarekonzerns Oracle für den Konkurrenten PeopleSoft mit einer Gerichtsklage verhindern. Die Klage wurde am Donnerstag in einem Bezirksgericht in San Francisco eingereicht. Die Generalstaatsanwälte von sieben US-Bundesstaaten haben sich der Klage angeschlossen.

Die Kartellrechtsabteilung des Justizministeriums führt Wettbewerbsgründe für seine Entscheidung an. PeopleSoft ist der größte US-amerikanische Anbieter von Unternehmen-Anwendungs-Software. Die viel größere Oracle ist in diesem Softwarebereich nur die Nummer zwei. Globaler Branchenführer ist mit weitem Vorsprung von den beiden US-Unternehmen die deutsche SAP AG.

Oracle, PeopleSoft und SAP seien gegenwärtig die einzigen Firmen, die integrierte Personal- und Finanzmanagement-Software für große Unternehmen und Organisationen entwickeln und verkaufen, erläuterte das US-Justizministerium. Oracle und PeopleSoft konkurrierten oft direkt und die Kunden profitierten von Preisabschlägen und mehr innovativer Software, betonte das Justizministerium.

In der Regel verzichten amerikanische Unternehmen bei feindlichen Übernahmeversuchen auf Aufkaufpläne sobald Washington dagegen klagt. Oracle kündigte aber bereits an, das Unternehmen wolle mit Nachdruck gegen die Klage und den Blockierungsversuch des Justizministeriums vorgehen. Dies habe der Verwaltungsrat entschieden. Die Regierungsklage sei von den Fakten und der Rechtslage her grundlos, erklärte Oracle-Sprecher Jim Finn.

Der PeopleSoft-Konzernchef Craig Conway forderte Oracle hingegen auf, seine Übernahmeversuche aufzugeben. Die Unternehmen sollten jetzt all ihre Energie darauf verwenden, im Markt mit einander zu konkurrieren.

Die Aktien von Oracle sind nach der Ankündigung aus Washington um ein Prozent auf 13,28 Dollar gestiegen, während der PeopleSoft- Aktienkurs um zwei Prozent auf 21,78 Dollar gefallen war. Oracle hatte zunächst 16 US-Dollar je Aktie, dann 19 US-Dollar und vor kurzem 26 US-Dollar je PeopleSoft-Aktie in bar geboten. (dpa) / (tol)