US-Kabelnetzbetreiber bringt Volumentarife gegen P2P in Stellung

Time Warner Cable, zweitgrößter Kabelnetzbetreiber der USA, will neue Tarifstrukturen testen: Intensivnutzer sollen nach einem bestimmten Volumen draufzahlen.

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Von
  • Felix Longolius

Der zweitgrößte Kabelnetzbetreiber der USA, Time Warner Cable will neue Tarifstrukturen testen, nach denen Intensivnutzer bei Verbrauch eines bestimmten Trafficvolumens zuzahlen sollen. Offiziell will der Kabelriese damit der wachsenden Datenflut Herr werden und die Netzperformance verbessern. Die Hälfte des Traffics in Time Warners Netzen gehe aufs Konto von gerade einmal fünf Prozent der Nutzer, erklärte ein Unternehmenssprecher laut Agenturberichten.

Der Test soll im zweiten Quartal 2008 in der 110.000-Einwohner Stadt Beaumont im US-Bundesstaat Texas starten. Time Warner Cable wolle die technischen Möglichkeiten sowie die Akzeptanz beim Kunden untersuchen, hatte der Branchendienst Broadband Reports unter Berufung auf ein internes Papier von Time Warner Cable berichtet. Demzufolge denkt der Netzbetreiber bei einem erfolgreichen Testverlauf auch daran, Bestandskunden mit hohem Datenverbrauch zur Kasse zu bitten.

Time Warner Cable äußerte sich laut Medienberichten dazu offiziell gegenteilig: es sei nicht geplant, vorhandene Flatrates umzuwandeln. Der Unternehmenssprecher sagte dazu weiter, er wisse im Übrigen noch nicht, wie die Preisabstufungen und die Trafficlimits aussehen werden. Er fügte hinzu, dass die Intensivnutzer am meisten an Filmen in hoher Auflösung interessiert wären. Die Maßnahmen sind auch geeignet, P2P-Nutzer abzuschrecken.

Time Warner Cable ist ein Tochterunternehmen des Mediengiganten Time Warner. Dieser beheimatet unter anderem noch AOL, die Warner Bros.-Filmstudios und den Pay-TV-Anbieter HBO. (flo)