US-Kartellaufsicht prüft Googles Übernahmepläne für AdMob genauer

Die angekündigte 750-Millionen-Dollar-Übernahme des auf Handy-Werbung spezialisierten Unternehmens geht nicht reibungslos über die Bühne. Die Federal Trade Commission (FTC) nimmt das Vorhaben genauer unter die Lupe.

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US-Kartellwächter wollen die angekündigte Übernahme des Werbenetzwerks AdMob durch den Online-Riesen Google genauer prüfen. Die Federal Trade Commission (FTC) habe weitere Informationen über das Vorhaben angefordert, teilte der Suchmaschinenbetreiber dazu vor den Feiertagen in Mountain View (US-Bundesstaat Kalifornien) mit. Nach Informationen des Wall Street Journal könne eine eingehendere Untersuchung der Behörde den Abschluss der Übernahme verzögern. Google habe mit einer genauen Überprüfung gerechnet, heißt es im Blog des Unternehmens. Trotz einer möglichen Verzögerung gibt sich der Suchmaschinenriese zuversichtlich, eventuelle wettbewerbsrechtliche Bedenken der FTC ausräumen zu können.

Google hatte Anfang November erklärt, den Online-Werbevermarkter AdMob für rund 750 Millionen US-Dollar (520 Millionen Euro) übernehmen zu wollen. AdMob vermarktet Handy-Werbung über ein internationales Netzwerk von weltweit rund 15.000 Websites und Anwendungen. Im November lieferte AdMob nach eigenen Angaben rund 9,7 Milliarden Werbeeinblendungen aus. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als "weltgrößten Marktplatz für Handy-Werbung". Mit einer Übernahme könnte Google seine Position auf dem Markt für Mobil-Werbung deutlich ausbauen.

Doch die Dominanz des Suchmaschinenriesen bei Online-Werbung sorgt nicht nur für anhaltenden Erfolg, sondern auch die erhöhte Aufmerksamkeit der Aufsichtsbehörden. Zudem war die Regierung unter US-Präsident Barack Obama mit dem Versprechen angetreten, die Wettbewerbsaufsicht zu stärken und dabei auch den Technik-Sektor unter die Lupe zu nehmen. Erst in der vergangenen Woche hatte die FTC ein Verfahren gegen Intel eröffnet. Die Behörde wirft dem Chiphersteller vor, über Jahre hinweg seine marktbeherrschende Stellung missbraucht und den Wettbewerb behindert zu haben. (vbr)