US-Militär: Nächste Generation von Nuklearantrieben für Raumschiffe bestellt

Mit der Darpa lässt bereits eine Forschungsbehörde des US-Militärs Kernenergieantriebssysteme für Raumschiffe entwickeln. Nun zieht eine weitere Abteilung nach.

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(Bild: IM_photo/Shutterstock.com)

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Mit der Defense Innovation Unit (DIU) hat jetzt eine weitere Forschungsbehörde des US-Militärs die Entwicklung von speziellen mit Atomenergie betriebenen Raumschiffen beauftragt, die im erdnahen Weltraum wendig und stark manövrierfähig sein sollen. Ziel zweier jetzt in Auftrag gegebener Projekte sei es, im Jahr 2027 zwei Prototypen im Weltraum zu testen, erklärte das DIU. Die US-Unternehmen Ultra Safe Nuclear und Avalanche Energy sollen dann "die nächste Generation nuklearer Antriebs- und Stromerzeugungskapazitäten" für Raumschiffe vorführen. Anders als bei bereits angestoßenen Projekten des US-Militärs geht es hier um kleine Raumfahrzeuge, die nach Belieben im Gebiet zwischen Erde und Mond manövrieren können sollen.

Fortschrittliche Nukleartechnologien sollen eigenen Gerätschaften die Schnelligkeit, Leistungs- und Reaktionsfähigkeit verleihen, die nötig ist, um operationale Vorteile im Weltraum zu bewahren, begründet das DIU den Auftrag. Sei solche Technik in der Vergangenheit von staatlichen Institutionen entwickelt worden, gebe es inzwischen eine Reihe von Unternehmen, die daran arbeiten. Ultra Safe Nuclear soll demnach eine aufladbare nukleare Radioisotopenbatterie vorführen, die zehnmal so viel Energie zur Verfügung stellen könne wie bisherige Technik. Wenige Kilogramm an Treibstoff könnten mehr als eine Million Kilowattstunden bereitstellen. Avalanche Energy dagegen entwickelt nach eigenen Angaben einen kleinen Fusionsreaktor namens "Orbitron", der unter anderem für die Raumfahrt ideal sei.

Chemische und solarbasierte Antriebe würden nicht ausreichen, um den Anforderungen des US-Militärs für wendige Raumschiffe gerecht zu werden, erklärt das Defense Innovation Unit noch. Die neuen Verfahren sollen schnell viel Energie zur Verfügung stellen, bisherige Verfahren sind zumeist auf Langlebigkeit ausgerichtet. Neben dem DIU arbeitet auch die ebenfalls dem US-Verteidigungsministerium unterstellte Darpa (Defense Advanced Research Projects Agency) an Kernenergieantriebssystemen für Raumschiffe. Im vergangenen Jahr war ein millionenschwerer Auftrag an das Raumfahrtunternehmen Blue Origin und zwei Rüstungskonzerne vergeben worden. Die Argumente für die Kernenergie waren die gleichen. Wie viel Geld das DIU nun ausgibt, ist nicht bekannt.

(mho)