US-Netzwerkbetreiber Metromedia Fiber beim Konkursrichter
Man habe mit dem eigenen Wachstum Überkapazitäten aufgebaut, hieß es bei dem Backbone- und MAN-Betreiber als Begründung für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
Der amerikanische Netzwerkbetreiber Metromedia Fiber Network, zu dem seit September 1999 auch AboveNet gehört, hat mit den meisten seiner US-Tochterfirmen Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Konkursrechtes beantragt. Die Gesellschaft will sich sanieren und wird weiter operieren. Sie will ihre Kosten senken und relativ rasch aus dem Konkursverfahren herauskommen. Die Notierung der Gesellschaft an der Technologiebörse Nasdaq wurde am Montag gestrichen.
"Wir glauben, dass unser Kerngeschäft mit MANs auf Glasfaserbasis und Data Centers zu den besten Besitztümern in der Telekommunikationsindustrie gehört. Jedoch haben wir mit unserem Wachstum die Nachfrage weit hinter uns gelassen und daher Überkapazitäten aufgebaut. Wir werden nun die schmerzhaften, aber notwendigen Schritte unternehmen, um die Stabilität und den langfristigen Erfolg der Firma zu sichern", erklärte John Gerdelman, Präsident und CEO von Metromedia Fiber Network, die Maßnahmen. Die MFN-Gesellschaft, die Behörden und Regierungsinstitutionen Datenkommunikationsdienste bereitstellt, beantragte keinen Gläubigerschutz und will ihre Geschäfte normal weiterbetreiben.
MFN ist nach eigenen Angaben ein führender Anbieter von Kommunikations-Infrastruktur und betreibt ausgedehnte Glasfasernetze in Ballungsgebieten (MAN, Metropolitan Area Network), darunter etwa in den deutschen Städten Hannover, Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt und Stuttgart. Dazu kommen beispielsweise ein globales IP-Netzwerk sowie einige Data Center und Peering-Abkommen mit anderen Backbone-Betreibern. (jk)