US-Polizei verhaftet Instant-Message-Spammer

Ein junger US-Amerikaner drohte einem Messaging-Dienstleister damit, "die Spam-Büchse der Pandora" zu öffnen.

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In den USA ist ein 18-Jähriger verhaftet worden unter der Anschuldigung, er habe 1,5 Millionen unerwünschte Botschaften über Instant Messaging verschickt und ein Unternehmen erpresst. Laut US-Medien handelt es sich um den ersten Fall, bei dem ein "Spim"-Verdächtiger von der Polizei festgenommen wurde. Ihm drohen maximal 18 Jahre Haft in einem Bundesgefängnis. Inzwischen sei er nach Zahlung einer Kaution von 25.000 US-Dollar auf freiem Fuß.

Der Beschuldigte, der im Bundesstaat New York wohnt, hat laut Debra Yang, Staatsanwältin im Central District of California, seine unerwünschten Botschaften mit Werbung für Pornografie und Hypotheken an Nutzer der Online-Community MySpace.com verschickt. Nach einer ersten Spim-Welle hatte er dem Unternehmen angeboten, es solle ihm exklusive Marketing-Rechte einräumen, so dass er allein den MySpace-Nutzern Werbung zuschicken dürfe. Auch wolle er das Unternehmen vor anderen Spammern schützen.

Als MySpace.com auf das Angebot nicht reagierte, drohte der junge US-Amerikaner damit, er wolle seine Methoden anderen offenbaren und so "die Spam-Büchse der Pandora" öffnen. Daraufhin hatte sich MySpace.com zum Schein auf das Angebot des Beschuldigten eingelassen und einen Gesprächstermin verabredet. Bei seiner Ankunft in Los Angeles wurde er von der Polizei festgenommen.

Die Anklage beschuldigt den 18-Jährigen, gegen den CAN-SPAM Act verstoßen und dem Unternehmen MySpace sowie den Nutzern Schaden angedroht zu haben. Damit er seine Botschaften verschicken konnte, habe er bei MySpace.com tausende betrügerische Accounts angelegt. Laut einem Bericht in der Los Angeles hatte der Beschuldigte diese automatisch mit einer Software eingerichtet und täglich pro Account 500 Messages verschickt.

Laut einem MySpace-Sprecher müssen Nutzer eine eingehende Botschaft erst anklicken, damit sie gelesen werden kann. Die Beseitigung hunderttausender ungeöffneter Botschaften sowie Schutzmaßnahmen hätten 5000 US-Dollar gekostet. Der Instant-Messaging-Service zählt etwa 9 Millionen Nutzer und wird hauptsächlich von Teenagern genutzt. (anw)