US-Regierung baut Internet-Portal für "Digital Government"

In seiner ersten Internet-Ansprache hat US-Präsident Bill Clinton am Wochenende die Einrichtung eines Internet-Portals für alle Regierungsaktivitäten angekündigt.

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Von
  • Christian Rabanus

In seiner ersten Internet-Ansprache hat US-Präsident Bill Clinton am Wochenende angekündigt, dass seine Regierung ein zentrales Internet-Portal einrichten wird. Die neue Site unter der Adresse firstgov.gov soll schon in 90 Tagen betriebsbereit sein.

Das neue Portal soll eine Suche über die ungefähr 20.000 Websites ermöglichen, die zur amerikanischen Regierung und Verwaltung gehören. Die Suchmaschine will Eric Brewer realisieren – Kosten für den Steuerzahler entstünden dadurch aber nicht, erklärte Clinton. Brewer hat zusammen mit Paul Gauthier als Computerwissenschaftler an der Universität Berkeley die Suchmaschine Inktomi entwickelt und vermarktet diese seit 1996 in einem eigenen Unternehmen.

Aber nicht nur Informationen sollen Surfer abrufen können, auch Bewerbungen für staatliche Zuwendungen und Aufträge sollen in Zukunft über die Website möglich sein. Clinton führte aus, dass die USA im laufenden Jahr etwa 300 Milliarden US-Dollar in Form staatlicher Unterstützungen ausgeben und für rund 200 Milliarden Dollar Güter und Dienstleistungen einkaufen werden. Derzeit gebe es rund 30.000 Agenturen, die die Unterstützungen vergeben und eine Vielzahl von Organisationen, die die Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen abwickle. Mit firstgov.gov will Clinton eine zentrale Stelle schaffen, an der Interessierte Informationen über die Vergabe eines Großteils der avisierten 500 Milliarden US-Dollar abrufen und online Bewerbungen um Aufträge oder Zuwendungen abgeben können.

Schließlich lobte Clinton einen E-Government-Wettbewerb aus: Die beste Idee zum Thema E-Government soll mit 50.000 Dollar honoriert werden. Der Wettbewerb soll in Zusammenarbeit mit dem Council of Excellence in Government stattfinden.

Die Leitung des gesamten Projekts hat Clinton werbewirksam seinem Vize Al Gore übertragen. Gore bewirbt sich derzeit um die Clinton-Nachfolge als US-Präsident – ein Internet-Projekt macht sich für das Image als moderner Politiker natürlich überaus gut. (chr)