US-Regierung investiert 3,5 Milliarden US-Dollar ins veraltete Stromnetz

Um das US-amerikanische Stromnetz zu modernisieren, fließen nun Milliarden in diverse Projekte.

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Diesen Schaden im Südwesten Louisianas richtete 2020 der Hurrikan Laura an.

(Bild: Entergy Louisiana)

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Das US-amerikanische Stromnetz ist veraltet und störanfällig. Damit es künftig mehr dezentral produzierte erneuerbare Energie transportieren kann und besser vor Naturkatastrophen geschützt ist, sollen in nächster Zeit 3,5 Milliarden US-Dollar in 58 Projekte in 44 US-Bundesstaaten gesteckt werden. Die US-Regierung bezeichnet das als die bisher größte Direktinvestition in das Stromnetz des Landes. Basis der Finanzierung ist das 2021 im US-Parlament ausgehandelte Infrastrukturgesetz.

Mit den Projekten soll sichergestellt werden, dass Kommunen im ganzen Land an ein zuverlässiges Stromnetz angeschlossen sind, das ihnen sauberen Strom liefert und das vor klimabedingten Extremwetterereignissen geschützt ist, heißt es in einer Mitteilung des US-Energieministeriums. Das Stromnetz soll nicht nur zuverlässiger werden, sondern auch flexibler und effizienter als bisher. Ein Schwerpunkt dabei liegt darauf, mehr Solar-, Wind- und andere alternative Energiequellen anzuschließen. Ein Aspekt dabei ist zum Beispiel, dass künftig Fehlschaltungen nicht mehr Waldbrände verursachen.

Das Energieministerium führt Beispielprojekte aus Georgia und Louisiana auf, in denen es auch darum geht, entlegene Gemeinden besser zu versorgen. In Detroit und Umgebung in Michigan sollen Mikronetze besser für unterschiedlichen Energiebedarf und -lieferung gewappnet werden. Für die Bundesstaaten Iowa, Kansas, Nebraska, North Dakota, Minnesota, Missouri und South Dakota sind fünf Projekte von Übertragungsleitungen geplant. In Arizona, Kalifornien, Colorado, Idaho, Kansas, Minnesota, Montana, Nebraska, New Mexico, North Dakota, Oklahoma, Oregon, South Dakota, Utah, Washington, und Wyoming sollen Netze entstehen, die besser gegen Brände geschützt sind, entweder durch unterirdische Leitung oder Modernisierung der bestehenden Leitungen.

Das US-amerikanische Stromnetz umfasst laut Energieministerium knapp eine Million Kilometer Übertragungsleitung, die eine Million MW von gut 9200 Stromerzeugungseinheiten transportieren. Das Stromnetz soll nicht nur widerstandsfähiger werden, um Stromausfälle zu vermeiden oder zumindest ihre Dauer zu verkürzen, sondern auch durch "Smart-Grid"-Technik intelligenter. Bereits in den Jahren 2008 bis 2017 waren nach Auskunft des Energieministeriums Wetterereignisse, darunter auch gefallene Bäume, ursächlich für ein Drittel der Stromausfälle. Im Jahr 2020 gingen demnach 8 Stunden und 2021 gut 7 Stunden Stromausfälle allein auf extreme Wettereignisse zurück. Davon sind vor allem entlegene und unterversorgte Gemeinden betroffen.

(anw)