US-Regierung warnt Bürger vor Jahr-2000-Risiken im Ausland

Eine Bewertung der Jahr-2000-Vorbereitung in 194 Staaten soll US-Bürger vor den möglichen Risiken durch Jahr-2000-Computerfehler im Ausland warnen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 20 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Wolfgang Stieler

Das US-Außenministerium will heute eine Bewertung der Jahr-2000-Vorbereitung in 194 Staaten vorlegen. Die Liste soll US-Bürger vor den möglichen Risiken durch Jahr-2000-Computerfehler im Ausland warnen und die Auswirkungen des y2k-Bugs auf die globalen wirtschaftlichen Interessen der USA skizzieren. Sie enthält nach Angaben von Associated Press beispielsweise detaillierte Einschätzungen über die Wahrscheinlichkeit von Ausfällen in der Energie- oder Wasserversorgung und beruht in der Regel auf von den USA selbst erhobenen Daten. Die Liste soll auf der Website des Außenministeriums veröffentlicht und laufend aktualisiert werden.

Unterdessen unterzeichneten US-Verteidigungsminister William Cohen und sein russischer Amtskollege Igor Sergejew am Montag in Moskau ein Abkommen zur Einrichtung eines gemeinsamen Sicherheitszentrums. Die gemeinsame Sicherheitszentrale soll verhindern, dass durch falschen Alarm infolge des Jahr-2000-Problems Atomraketen gestartet werden. Das Zentrum soll noch im Dezember im US-Staat Colorado seine Arbeit aufnehmen. Etwa 20 Russen werden an der Einrichtung auf dem Luftwaffenstützpunkt Peterson mitarbeiten.

Nach Pentagon-Angaben ist die Wahrscheinlichkeit irrtümlicher Raketenstarts äußerst gering. Es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, die aber den Aufwand wert sei. Erste Verhandlungen über eine gemeinsame Frühwarnzentrale hatte es bereits Anfang des Jahres gegeben; der Kontakt wurde allerdings während des Kosovo-Krieges von russischer Seite eingefroren. Nach Schätzungen der Federation of American Scientist (FAS) verfügt Russland über bis zu 19000 Atombomben. Das atomare Arsenal der USA wird auf bis zu 23000 Sprengköpfe geschätzt. (wst)