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US-Spionageabwehr stellt Russland und China an den Pranger

Johannes Haupt

Ausländische Industriespionage im Cyberspace entwickele sich zu einer ernsthaften Bedrohung für das Wohl der US-Amerikaner, warnt eine Behörde den Kongress. Eine Gefahr gehe auch von sozialen Gruppierungen aus.

Die US-amerikanische Dienststelle für Spionageabwehr [1] hat in ungewöhnlich deutlichen Worten angebliche russische und chinesische Industriespionage im Cyberspace angeprangert. In einem am Donnerstag vorgelegten Bericht [2] (PDF-Datei) an den Kongress bilanziert die Behörde anhand von Informationen unter anderem des FBI [3], der CIA [4] und der NSA [5]: "China und Russland sind die aggressivsten Sammler von US-amerikanischen Wirtschaftsinformationen und Technologien".

Hacker beschafften im Auftrag ihrer Regierungen Industriedaten, um damit das Wirtschaftswachstum im eigenen Land voranzutreiben. Die Gefahr eines Datenverlustes entstehe aber auch auf anderen Wegen, etwa durch die vielen russischen Migranten in US-Technologieunternehmen und die wachsende Zahl an US-amerikanischen Fertigungsanlagen in China.

Der Bericht geht auch auf die aufstrebenden Hacktivistengruppen und Whistlebower ein. So habe WikiLeaks bereits Geheimpapiere eines Pharmazieunternehmens publiziert, auch LulzSec habe sensible Daten öffentlich gemacht. In Zukunft könnten etwa Pazifisten die Pläne zu neuen US-amerikanischen Waffensystemen leaken, um die USA von ihrer Anwendung abzuhalten, fürchtet die Behörde. (jh [6])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1371756

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.ncix.gov/
[2] http://www.ncix.gov/publications/reports/fecie_all/Foreign_Economic_Collection_2011.pdf
[3] http://www.fbi.gov
[4] http://www.cia.gov
[5] http://www.nsa.gov
[6] mailto:jh@heise.de