US-Studie: 144 Tote bei Operationen mit Robotern

Bei chirurgischen Eingriffen mit Robotertechnik hat es laut einer Studie seit dem Jahr 2000 viele Todesfälle gegeben. Allerdings fehlt ein Vergleich mit der Zahl der Zwischenfälle beim konventionellen Operieren.

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chirurgische Roboter

(Bild: John Norris / Flickr / cc-by-sa-2.0)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Bei 144 Operationen mit chirurgischen Robotern in den USA ist es in den Jahren 2000 bis 2013 zu Todesfällen gekommen. Das geht aus einer Analyse von Daten der Gesundheitsbehörde FDA hervor, wie das Magazin Technology Review in seinem Online-Artikel zu Operationsrobotern berichtet. Insgesamt gab es bei 550 von jeweils 100.000 Eingriffen problematische Vorkommnisse, eine Quote, die sich trotz rapide steigender Operationszahlen mit Robotern zuletzt kaum verändert hat.

Die Studie stammt von Forschern am Rush University Medical Center und basiert auf der FDA-Datenbank MAUDE, für die alle Zwischenfälle bei Roboter-Operationen gemeldet werden müssen. In der Datenbank fanden sich mehr als 10.000 freiwillige und Pflichtmeldungen, die in gut 1500 Fällen negative Auswirkungen auf die Patienten beschrieben. Bei 60 Prozent der Todesfälle spielten Fehlfunktionen eine Rolle, andere Faktoren waren falsche Bedienung oder das allgemeine Risiko von Operationen.

Dies zeigt zugleich eine Schwäche der Studie: Sie enthält keinen Vergleich mit den Verletzungs- und Todesquoten bei Operationen ohne Roboterhilfe. Ohne diese Information lässt sich kaum sagen, ob Roboter die Lage insgesamt verbessern oder verschlechtern. Trotzdem empfehlen die Forscher: "In Zukunft sollten genauere Untersuchungen von Zwischenfällen und bessere Meldemechanismen sowie stärker sicherheitsorientierte Design-Techniken entwickelt werden, um die Quote der Zwischenfälle zu senken."

Mehr dazu auf Technology Review Online:

(sma)