USA 2000: Kaum noch Krypto-Export-Hürden?
Die Berater des US-Präsidenten empfehlen deutliche Lockerungen der US-Exportbeschränkungen für Verschlüsselungstechnologie.
Das "President's Export Council Subcomittee on Encryption" (PECSENC) empfiehlt deutliche Lockerungen der US-Exportbeschränkungen für Verschlüsselungstechnologie. Von den zehn Vorschlägen könnte vor allem die Einrichtung "genehmigungsfreier Zonen" und die Freigabe von Massenmarkt-Produkten mit einer Schlüssellänge bis zu 128 Bit für problemlosen Geschäftsverkehr mit anderen Industrienationen führen.
Ohne Exportgenehmigung sollten US-Firmen Krypto-Produkte nach der Vorstellung von PECSENC in Staaten ausführen können, gegen die es "im Zusammenhang mit US-Verschlüsselungsbelangen keine bedeutsamen Bedenken in Bezug auf die nationale Sicherheit" gibt. Ein Merkmal für solche vertrauenswürdigen Länder könnte die Mitgliedschaft in der EU oder der NATO sein.
In punkto Massenmarkt-Produkte geht die Empfehlung sogar über das Freigabemaß des Wassenaar-Abkommens zur Rüstungsexportkontrolle hinaus, das lediglich 64 Bit Schlüssellänge von Kontrollen freistellt. Einige Wassenaar-Unterzeichner wie Kanada und Großbritannien hätten aber bereits angekündigt, weiterhin 128-Bit-Verschlüsselung für den Massenmarkt ohne Auflagen zu exportieren, und Deutschland habe sich offen für starke Kryptografie ausgesprochen. Zudem gäbe es etliche Nicht-Unterzeichner des Abkommens, die ebenfalls starke Verschlüsselung exportieren, etwa Israel, China oder Süd-Afrika. "Die US-Regierung sollte die Realitäten des Marktes erkennen", fordert der Bericht, und daher ebenfalls 128-Bit-Programme freigeben. (nl)