USA verhängen Strafzölle gegen südkoreanischen Speicherhersteller

Südkorea hat nach Auffassung des US-Wirtschaftsministeriums die Herstellung von Speicherchips bei Hynix Semiconductors subventioniert.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Südkorea hat nach Auffassung des US-Wirtschaftsministeriums die Herstellung von Speicherchips bei Hynix Semiconductors subventioniert. Damit werden auf US-Importe des südkoreanischen Chipherstellers voraussichtlich Strafzölle in Höhe von 44,71 Prozent erheben. Die Entscheidung ist nicht überraschend, das Wirtschaftsministerium setzte allerdings niedrigere Zahlen an, als im Zuge eines in den USA von Micron angestrengten Wettbewerbsverfahrens mit bis zu 57 Prozent erwartet.

Damit tatsächlich Strafzölle erhoben werden, muss allerdings auch die International Trade Commission (ITC) zu dem Schluss kommen, die US-Wirtschaft sei durch eventuell vorhandene Subventionen ernsthaft geschädigt worden. Eine Entscheidung der ITC wird am 31. Juli erwartet. Das US-Wirtschaftsministerium will dann die Strafzölle am 7. August endgültig festlegen.

Hynix kämpft mit den Folgen der Asienkrise Ende der 90er Jahre und schiebt einen gigantischen Schuldenberg vor sich her. Koreanische Banken, die unter staatlichem Einfluss stehen sollen, haben das Unternehmen mehrfach mit Finanzspritzen vor dem Untergang bewahrt. Diese Hilfen sind nach Auffassung von Hynix-Konkurrenten in den USA und der EU unfair und verzerren den Wettbewerb. Im April hatte bereits die Europäische Kommission angekündigt, Strafzölle in Höhe von 33 Prozent zu erheben. Die südkoreanische Regierung will gegen die US-Entscheidung vor der Welthandelsorganisation WTO Einspruch erheben. (wst)