USB-C: Apple führt Kampf gegen einheitlichen Ladeport in Indien fort

Indien plant, USB-C als einheitlichen Ladeport vorzuschreiben. Apple will verhindern, dass das für ältere iPhones gilt – das Design lasse sich nicht ändern.

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iPhone 15 mit USB-C-Port

(Bild: Sebastian Trepesch)

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Apple setzt den Kampf gegen verbindliche Vorgaben für USB-C als Ladeport offensichtlich fort – nun in Indien. Der Hersteller habe Funktionäre dort aufgefordert, bestehende iPhone-Modellreihen von den geplanten USB-C-Regeln in der Region auszunehmen, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Verweis auf die Mitschrift eines Ende November hinter verschlossenen Türen abgehaltenen Meetings berichtet.

Apple habe zugleich gewarnt, dass sonst die Zielvorgaben unter dem produktionsbezogenen Anreizprogramm (PLI) der indischen Regierung nicht erreicht würden. Das Design der früheren Modellreihen lasse sich nicht ändern, gab Apple dem Bericht zufolge zu Protokoll.

Ähnlich wie die EU will Indien USB-C als einheitlichen Ladestandard für Smartphones vorschreiben, das soll dort voraussichtlich ab Mitte 2025 greifen – und damit rund ein halbes Jahr später als in EU-Ländern. Alle anderen Hersteller – bis auf Samsung – haben dem Vorhaben der indischen Regierung bereits zugestimmt, merkt Reuters an. Das indische IT-Ministerium wolle Apples Einspruch jetzt prüfen und später eine Entscheidung treffen.

Apple hat die iPhone-Produktion in Indien in den vergangenen Jahren systematisch ausgebaut. Das soll nicht nur die Abhängigkeit vom Standort China verringern, sondern auch dabei helfen, den Riesenmarkt Indien besser zu erschließen. Analysten schätzen, dass Apples Smartphone-Marktanteil dort zwar stark wächst, sich aber immer noch im einstelligen Prozentbereich bewegt. Besonders die teuren Flaggschiffmodelle spielen derzeit nur eine untergeordnete Rolle auf dem indischen Markt, die Nachfrage gilt älteren, erschwinglicheren iPhone-Generationen.

Den auf die lange Bank geschobenen Umstieg von Lightning auf USB-C hat Apple mit dem iPhone 15 gerade abgeschlossen. Parallel verkauft der Hersteller aber Modelle mit Lightning weiter, darunter das iPhone 14 und iPhone 13 – sowie das iPhone SE. Auch nach der erwarteten Einführung des iPhone 16 im Herbst 2024 hat Apple also weiterhin Lightning-iPhones im Portfolio, die gewöhnlich als etwas günstigere Einstiegsmodelle weiterverkauft werden.

Update

Apple wünscht in Hinblick auf "die Zeitpläne des Produktdesigns" einen Aufschub bis Mitte 2026, um der USB-C-Vorgabe in Indien nachzukommen, heißt es in einer längeren Fassung des Reuters-Artikels. Gewöhnlich verkauft der Hersteller die beiden vorausgehenden Modellgenerationen weiter: Im Herbst 2026 wäre dann parallel zur Einführung des iPhone 17 das derzeitige iPhone 15 das neue Basismodell – und alle Lightning-iPhones müssten aus dem Angebot des Herstellers verschwunden sein.

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(lbe)