Uber profitiert von Lieferdiensten und Erholung im Fahrdienst-Geschäft

Dank deutlich mehr Buchungen steigt der Umsatz des Fahrdienstleisters um 83 Prozent. Analysten hatten weniger Wachstum erwartet. Der Aktienkurs zieht an.

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Frau auf der Rückbank eines Autos blickt aus geöffnetem Fenster

Eine Frau nutzt Uber

(Bild: Uber)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die Fahrtenvermittlung Uber wird nach Aufhebung vieler Corona-Beschränkungen wieder mehr genutzt, während das Geschäft mit Essenslieferungen stark bleibt. Im vergangenen Quartal wuchs der Umsatz im Jahresvergleich um 83 Prozent auf 5,78 Milliarden US-Dollar (5,07 Milliarden Euro). Das war mehr als Analysten erwartet hatten. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel nochmals etwas zu, nachdem sie bereits im regulären Handel etwas angestiegen war.

Der Umsatz der letzten drei Monate des Jahres 2021 aus der Fahrdienst-Vermittlung stieg im Jahresabstand um 55 Prozent auf 2,28 Milliarden Dollar. Dieser Geschäftsbereich warf ein bereinigtes operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 575 Millionen Dollar ab – fast doppelt so viel wie vor einem Jahr, wie die Firma aus San Francisco nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitgeteilt hat.

Uber verbuchte zuletzt 1,77 Milliarden Fahrten – acht Prozent mehr als in den drei Monaten davor und 23 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Die Zahl der Uber-Nutzer ist gegenüber dem Vorjahr sogar um 27 Prozent gestiegen auf 118 Millionen Kunden pro Monat. In der Corona-Pandemie war das bisherige Kerngeschäft von Uber angesichts von Heimarbeit und Ausgeheinschränkungen eingebrochen.

Auch im letzten Vierteljahr 2021 waren die Lieferdienste wie Uber Eats der größere Umsatzbringer mit Erlösen von rund 2,4 Milliarden Dollar. Das war ein Anstieg von 78 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Es gab ein bereinigtes EBITDA von 25 Millionen Dollar nach einem Minus von 145 Millionen Dollar ein Jahr zuvor.

Gleichzeitig hat sich der Umsatz mit kommerziellen Frachtdiensten im Jahresabstand mehr als verdreifacht auf 1,08 Milliarden Dollar. Hier schreibt Uber aber noch einen um diverse Kosten erleichterten Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 25 Millionen Dollar.

Nach anerkannten Buchhaltungsstandards berechnet hat Uber in dem Quartal 550 Millionen Dollar Betriebsverlust gemacht. Trotzdem kann Uber einen Nettogewinn von 892 Millionen Dollar ausweisen – dank eines Bewertungsgewinns von 1,4 Milliarden Dollar vor Steuern aus Finanzinvestitionen. Im Vorjahresquartal hatte Uber hohen Verlust von 968 Millionen Dollar gemeldet.

Für das gesamte letzte Jahr meldete Uber einen Anstieg von 27 Prozent der Fahrten und 57 Prozent mehr Umsatz, nämlich 17,5 Milliarden Dollar. Dabei musste Uber 2021 einen Nettoverlust von insgesamt 496 Millionen Dollar hinnehmen. Das ist ein deutlich besseres Jahresergebnis als 2020, als der Fahrdienstleister noch 6,8 Milliarden Dollar Verlust verzeichnen musste.

Regional betrachtet konnte Uber seine Umsätze 2021 in Nordamerika und Asien gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppeln. Das Umsatzwachstum ist in Lateinamerika mit 39 Prozent sowie in Europa, dem Nahen Osten und Afrika mit 50 Prozent dagegen moderater ausgefallen.

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Marktbeobachter hatten laut einem Bericht von CNBC eher mit einem Quartalsumsatz von 5,34 statt 5,78 Milliarden Dollar gerechnet. Und so sprang Ubers Börsenkurs nach Bekanntgabe der Ergebnisse im nachbörslichen Handel nochmals um rund 6 Prozent nach oben, nachdem die Aktie im Laufe des Handelstages bereits um fast 5 Prozent angestiegen war. (mit Material der dpa) /

(fds)