Ubuntu erwägt Abkehr von Gnome-Dateimanager

Ubuntu 12.10 setzt vielleicht Standardmäßig auf eine veraltete Nautilus-Version; es gibt zudem Überlegungen, mittelfristig auf Nemo oder einen anderen Nautilus-Fork umzusteigen.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

In einem Bugreport hat Ubuntu-Entwickler Sebastien Bacher Überlegungen kundgetan, bei Ubuntu 12.10 standardmäßig die derzeit aktuelle und zu Gnome 3.4 gehörende Version von Nautilus zu nutzen; die gerade entwickelte Nautilus-Version 3.6 solle in den Online-Archiven verfügbar sein. Zuletzt hatte Ubuntu bei neuen Versionen der Distribution jeweils ein aktuelles Nautilus mit seiner Unity-Oberfläche gepaart.

Die Überlegungen zum Verbleib auf 3.4 sind offenbar eine Folge der tiefgreifenden Umbauarbeiten am Dateimanager, die in der Kritik stehen, weil einige Funktionen entfernt wurden. Das hat schon zur kürzlich bekannt gewordenen Entstehung des Nautilus-Forks Nemo geführt, der in Zukunft beim Cinnamon-Desktop zum Einsatz kommen soll.

Bacher äußerte ferner Überlegungen, Rückmeldungen zur neuen Nautilus-Version abzuwarten, um im Herbst beim nächsten Ubuntu Developer Summit (UDS) über den zukünftig genutzten Dateimanager zu entscheiden; als Alternativen zum Einsatz von Nautilus führt er Nemo oder den schon länger erhältlichen Nautilus-Forks Marlin an.

In Rahmen der Diskussionen hat Bacher zudem eine Mail an den Verteiler der Nautilus-Entwickler gesandt, in der er Schwierigkeiten nennt, die es bei der Zusammenarbeit zwischen Ubuntu- und Gnome-Entwicklern sieht; wenn sich die Situation nicht ändere, würde Ubuntu in Zukunft bei neuen Ubuntu-Versionen möglicherweise nicht mehr auf die jeweils neuesten Gnome-Versionsreihe setzen, sondern die davor.

Siehe dazu auch:

(thl)