"Überkreuzflüge": USA und Russland fliegen bis 2025 gemeinsam Menschen zur ISS

Aktuell können Russland und die USA Menschen zur Internationalen Raumstation bringen, sie nehmen auch gegenseitig Passagiere mit. Die Kooperation geht weiter.

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ISS

ISS mit einer angedockten Crew Dragon

(Bild: NASA)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Martin Holland

Die Weltraumagenturen der USA und Russlands haben vereinbart, bis 2025 gegenseitig Raumfahrer beziehungsweise Raumfahrerinnen des jeweils anderen zur Internationalen Raumstation ISS zu fliegen. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax und beruft sich dabei auf Roskosmos. Damit solle der problemlose Betrieb der Internationalen Raumstation gewährleistet bleiben und sichergestellt werden, dass zu jedem Zeitpunkt mindestens eine Person für die NASA und eine Person für das russische Pendant an Bord ist. Dafür nötige Vereinbarungen seien im Juli und im Dezember unterzeichnet worden.

Mit den jetzt publik gemachten Vereinbarungen führen die beiden Organisationen eine der letzten erfolgreichen Kooperationen fort, die trotz des umfangreichen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bestehen. Die sogenannten "Überkreuzflüge" gibt es seit dem vergangenen Jahr. Sie sind eine Reaktion auf die wiedergewonnene Möglichkeit der USA, selbst Menschen zur ISS zu bringen. Bis zur erfolgreichen Etablierung der bemannten Flüge mit den Raumkapseln von SpaceX war allein Russland in der Lage dazu, nachdem die USA die Space Shuttles stillgelegt haben.

Im Rahmen der Überkreuzflüge sind für Russland Anna Kikina und Andrej Fedjajew an Bord von US-Raumschiffen zur ISS geflogen, Loral O'Hara und Francisco Rubio von der NASA mit einer Sojus-Kapsel. Dass die wechselseitigen Flüge fortgeführt werden, obwohl Russland und die USA aktuell selbst die Möglichkeit haben, Menschen ins All zu fliegen, unterstreicht den beiderseitigen Willen zur Kooperation. Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben viele Staaten jegliche Kooperation im Bereich der Raumfahrt abgebrochen. Beim Betrieb der ISS sind die USA und Russland aber aufeinander angewiesen und bis auf Wortgefechte klappt die Zusammenarbeit reibungslos. Bis Ende des Jahrzehnts soll die Station in Betrieb bleiben.

(mho)