Umfrage: IT-Entscheider sehen Sicherheitsstrategien als Innovationsbremse

Eine Umfrage zeigt, dass die IT-Sicherheitsstrategie oftmals als Innovationsbremse wahrgenommen wird. Zudem führten Cyberangriffe zu größeren Umsatzeinbußen.

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(Bild: ktsdesign/Shutterstock.com)

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Eine Umfrage unter IT-Entscheidern von größeren Unternehmen mit mehr als 500 Angestellten zeigt einige unerwartete Ergbnisse auf. So bremsen nach Ansicht der Befragten die IT-Sicherheitsstrategien der Unternehmen ihre Innovationsfähigkeit. Zudem waren die Unternehmen oftmals von Cyberattacken betroffen. Es kam zu signifikanten Umsatzverlusten durch die Angriffe.

Die Umfrage liefert die Basis für den Global Cybersecurity Report von Fastly. Das Unternehmen bietet den Bericht auf der Webseite zum Download an. Er liegt auch mit regional eingegrenzten Ergebnissen vor, so auch für den DACH-Raum. Fastly selbst bezeichnet sich als Edge-Cloud-Plattform und bietet Content-Delivery-Dienste an.

Die Ergebnisse zeigen unter anderem auf, dass 57 Prozent aller Befragten IT- und IT-Security-Experten in der IT-Sicherheitsstrategie eine Behinderung von Innovationen ausmachen. 21 Prozent der 205 Umfrage-Teilnehmer aus dem DACH-Raum kamen hingegen zu dem Schluss, dass die Sicherheitsstrategie Innovationen sogar beflügelt habe.

Im Schnitt habe jedes befragte Unternehmen im DACH-Raum in diesem Jahr 57 Cyberangriffe erlitten, heißt es weiter. Im Vergleich mit den anderen einzeln betrachteten Regionen ist das der höchste Wert. Sowohl auf globaler Ebene als auch in der DACH-Region beziffern die befragten Unternehmen ihre Umsatzeinbußen aufgrund von Cyberattacken auf im Schnitt 9 Prozent. Weitere Folgen umfassten Netzwerkausfälle bei 34 Prozent der Umfrageteilnehmer, sowie zu Datenverluste (30 Prozent) und zur Abschaltung von Webanwendungen bei 23 Prozent. Auch Kundenkonten wurden in fast jedem fünften Angriff kompromittiert (19 Prozent).

Die Zeit, die Unternehmen benötigen, um sich vom Vertrauensverlust der Kunden durch solche Angriffe zu erholen, liegt mit durchschnittlich knapp sieben Monaten im DACH-Raum gegenüber der globalen Dauer von 7,5 Monaten niedriger, ist aber doch recht lang. Vertrauensverlust kann etwa in verlorenen Aufträgen münden, sodass Cyberangriffe auch langfristige Auswirkungen auf betroffene Unternehmen haben können. Verlorenes Vertrauen wiederherzustellen, sei sehr schwer, erläutert Fastly.

Daher planten 79 Prozent der Unternehmen mit höheren IT-Sicherheitsbudgets für 2024. Jedoch antworteten 43 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass sie meinen, dass im vergangenen Jahr zu viel für IT-Sicherheitstools ausgegeben wurde. Es würden auch lediglich bei 52 Prozent der Teilnehmer die Sicherheitstools vollständig eingesetzt.

Der Fachkräftemangel führte nach Meinung von 31 Prozent der Teilnehmer in den vergangenen 12 Monaten zu IT-Sicherheitsproblemen. Die Ausgaben für Personalrekrutierung haben daher 45 Prozent der Unternehmen aufgestockt. Um dem Personalmangel entgegenzuwirken, wollen 49 Prozent der IT-Entscheider in generative KI investieren. 38 Prozent konzentrierten sich dabei auf KI-Sicherheit. Sie wird an dritter Stelle der häufigsten Bedrohungen eingestuft, etwas ambivalent schätzen jedoch 82 Prozent der Umfrage-Teilnehmer den Einfluss generativer KI als positiv ein.

Die Umfrage hat die Firma Sapio im Auftrag von Fastly unter 1484 "IT-Entscheidern" in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern weltweit durchgeführt. Umfragezeitraum war der August bis einschließlich Oktober 2023, die Teilnehmer wurden mittels E-Mail zur Online-Befragung eingeladen. Aus dem DACH-Raum haben 205 IT-Entscheider teilgenommen.

(dmk)