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Umweltzonen

Öffentlicher Dienst befreit sich

Das Inkrafttreten der nächsten Abgasstufe für die Umweltzonen Anfang des Jahres kam offenbar zu schnell für viele Stadtverwaltungen. Diese Woche war der niedersächsische Umweltminister vor dem Verwaltungsgericht Hannover gescheitert. Er wollte das Inkrafttreten der dritten Stufe aussetzen, damit die CeBIT-Besucher noch einmal ohne grüne Plakette der Innenstadt einen Besuch abstatten [1] könnten. Jetzt wurde bekannt, dass auch die städtischen Fuhrparks zu einem großen Teil noch nicht den neuen Abgasnormen entsprechen.

Allein in Berlin [2] erfüllen 963 Fahrzeuge der Polizei und der Feuerwehr die Umweltstandards nicht. Die Fahrzeuge dürften damit seit Jahreswechsel eigentlich nicht mehr in der innerstädtischen Umweltzone eingesetzt werden. Das sind knapp ein Drittel der Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge des Landes. Von diesen 963 wären auch nur 80 (8,3%) mit dem nötigen Dieselrußfilter nachrüstbar. Der Rest müßte eigentlich durch neue Fahrzeuge ersetzt werden. Statt dessen befreit sich der öffentliche Dienst selbst von der Pflicht, saubere Fahrzeuge einzusetzen. Die Verhältnisse dürften in anderen Städten ähnlich sein.


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https://www.heise.de/-2001717

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.heise.de/newsticker/meldung/Umweltzone-Gericht-stoppt-Niedersachsens-Umweltminister-Sander-933244.html
[2] http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1257353/Polizei-und-Feuerwehr-fahren-ohne-Russfilter.html