Ungarn testet RFID-Überwachung an Flughäfen

An ungarischen Flughäfen sollen Personen zukünftig mit RFID-Chips und Kameras auf Schritt und Tritt überwacht werden.

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Am ungarischen Flughafen in Debrecen hat die Regierung mit dem Test eines neuen Überwachungssystems begonnen. Fluggäste sollen mit Kameras und RFID-Chips, die sich entweder in Armbändern oder im Boarding-Pass befinden, überwacht werden. Die RFID-Chips können von Datenlesegeräten aus 10 bis 20 Metern Entfernung gelesen werden. In Verbindung mit Panorama-Überwachungskameras ließe sich somit die Position der Passagiere auf einen Meter genau bestimmen.

Das Überwachungssystem wurde am Centre for Security and Crime Science des University College in London entwickelt und wird von der Europäischen Union im Rahmen des OpTag-Programms gefördert. Es soll in zwei Jahren zur Marktreife gelangen. Auf den Chips sollen vorerst nur die Namen und Flugnummern der Passagiere gespeichert sein. Später sollen auch biometrische Daten hinzukommen. Der Test soll insbesondere klären, wie verhindert werden kann, dass die Passagiere die RFID-Chips entfernen, zerstören oder untereinander austauschen.

Ungeklärt ist weiterhin die Rechtsgrundlage, auf deren Basis die Passagiere auf Schritt und Tritt überwacht werden sollen. So prüft die EU derzeit, ob die RFID-Überwachung in die EU-Datenschutz-Direktive mit einbezogen werden soll. Die Verantwortlichen rechnen allerdings mit erheblichem Widerstand von Datenschützern. (hag)