Universitäten im Fadenkreuz der Musikindustrie

Die Musiklabel Sony, EMI und Universal wollen gegen das illegale Tauschen urheberrechtlich geschützter Songs an australischen Universitäten vorgehen.

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Von
  • Volker Zota

Die Musiklabels Sony, EMI und Universal wollen am heutigen Dienstag am Gerichtshof in Sydney Beweise dafür vorlegen, dass Studenten die Computernetzwerke der Universitäten von Sydney, Melbourne und Tasmanien zum Tauschen urheberrechlich geschützter Musik missbrauchten. Dies geht aus einem Bericht der Tageszeitung Sydney Morning Herald hervor.

Während andere australische Universitäten bereits mit der Musikbranche kooperierten, hätten sich die drei Lehreinrichtungen bislang geweigert, Informationen über die illegalen Machenschaften ihrer Studenten preiszugeben. Allerdings habe die Universität von Sydney Kenntnis von einem Studenten, der über eine auf einem Uni-Server gehosteten Website "eine Hand voll Songs" zum Tausch anbot. Man habe die Site isoliert und werde die Beweise zu gegebener Zeit vorlegen.

Cameron Murphy, Präsident der Bürgerrechtsorganisation News South Wales Council for Civil Liberties, ist der Ansicht, die Musiklabels begingen einen Fehler, wenn sie die Studenten ins Visier nähmen. "Die Label sollten sich eher auf Anbieter konzentrieren, die raubkopierte Musik mit klaren kommerziellen Zielen anbieten", kommentierte Murphy. Ansonsten bestünde die Möglichkeit, dass die Hälfte aller australischen Studenten im Gefängnis lande.

Die Maßnahmen der australischen Dependancen der Musiklabel stehen offenbar im Zusammenhang mit einer größer angelegten Aktion der internationalen Musik- und Filmindustrie. Erst vor wenigen Tagen warnten Musik- und Filmbranche vor dem "Sicherheitsrisiko Tauschbörse" für Firmennetze und drohte im gleichen Atemzug mit rechtlichen Schritten gegen Unternehmen, deren Mitarbeiter nicht "verantwortlich mit urheberrechtlich geschütztem Material" umgingen. (vza)