Unix-Vertrag zwischen SCO und Novell aufgetaucht

Welche Rechte an Unix sich aus dem Vertrag tatsächlich ergeben, ist selbst Urheberrechtsexperten zurzeit noch unklar.

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Von
  • Oliver Lau

Im Pokerspiel zwischen Novell und der SCO Group wurden einige Karten aufgedeckt. Der US Newsdienst CNet ist offenbar in Besitz des Vertrags gelangt, aus dem Novell die Rechte an Unix abgeleitet hat. Der Vertrag aus dem Jahre 1995 sieht vor, dass "alle Rechte an Unix und UnixWare in das Eigentum" der damaligen SCO Corporation gegangen sind, sich Novell aber "sämtliche Copyrights und Patente" vorbehalte.

Mark Radcliffe, Urheberrechtsexperte bei der Rechtsanwaltskanzlei Gray Cary spricht gegenüber CNet von einem "düsteren Dokument, das viele Fragen offen lässt". Beispielsweise übertrage eine Passage im Vertrag SCO "sämtliche Ansprüche gegenüber Dritten, die in Zusammenhang mit Rechten, Eigentum oder Vermögen stehen, die sich aus dem Geschäft mit Unix ergeben". Daraus könne SCO sehr wohl das Recht auf sämtliche Copyrights ableiten, so Radcliffe. Die Frage sei nun, ob selbst wenn Novell das geistige Eigentum an SCO abgetreten habe, SCO damit automatisch auch die Verfügungsgewalt über Copyrights und Patente erlange.

SCO beansprucht alle Rechte an Unix und behauptet, Beweise zu haben, dass Codeteile aus Unix System V in den Linux-Quellcode kopiert wurden. Eine Klage gegen IBM ist bereits anhängig. Der Netzwerkspezialist Novell hingegen behauptet selbst Eigentümer der Patente und Copyrights auf die relevanten Unix-Techniken zu sein. (ola)