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Unzufriedene Entwickler schicken offenen Brief an GitHub

Rainald Menge-Sonnentag
Entwickler schicken offenen Brief an GitHub

Mehr als 10.000 Entwickler, die zum Teil bekannte Open-Source-Projekte verwalten, beklagen sich in einem offenen Brief darüber, dass der Umgang mit Community-Anliegen schwierig ist.

GitHub erfreut sich bei der Verwaltung von Open-Source-Projekten großer Beliebtheit. So ist es kein Wunder, dass zahlreiche große Projekte wie TypeScript, jQuery oder Ember.js die Plattform verwenden. Offensichtlich sind jedoch viele Projektverwalter mit der Art unzufrieden, wie GitHub ihre Wünsche behandelt. In einem offenen Brief [1] beklagen zahlreiche Entwickler, dass ihre Anfragen offensichtlich ungehört bleiben. Support-Anfragen erhielten keine oder inhaltslose Antworten.

Im Wesentlichen möchten die Unterzeichner den Umgang mit den Anliegen und Problemen ihrer Community verbessern. Dabei konzentrieren sie sich auf drei Kernpunkte:

Der Brief schließt mit zynischen Tönen: "Hoffentlich ist keiner der genannten Wünsche eine Überraschung für Sie, da wir sie Ihnen bereits mitgeteilt haben. Wir warten seit Jahren auf Fortschritte bei der Umsetzung. Wäre GitHub selbst Open Source, würden wir sie als Community umsetzen – darin sind wir echt gut."

GitHub selbst hat sich bisher augenscheinlich noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Allerdings gibt es bereits eine angeregte Diskussion. So äußert sich Julian Dunn von Chef [2] in seinem Blog [3] zu den Beschwerden. Zwar habe er Verständnis und Empathie für die Anliegen, aber er glaube nicht an eine baldige Umsetzung. Schließlich verdiene GitHub mit den zahlenden Enterprise-Kunden Geld, um Personalkosten zu decken, während Open-Source-Projekte die Plattform kostenlos benutzten.

Die genannten Probleme beträfen Enterprise-Kunden weniger. So gäbe es kaum ein "+1-DDoS-artiges (Distributed Denial of Service) Verhalten" innerhalb privater Repositories. Zwar bestätigt er, dass GitHub durch die Open-Source-Projekte erst die heutige Popularität erreicht habe, aber er glaube nicht, dass die Anfrage von Open-Source-Entwicklern dieselbe Priorität genössen wie die von zahlenden Kunden. (rme [4])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-3074631

Links in diesem Artikel:
[1] https://github.com/dear-github/dear-github/tree/2f45c3255a55c3ac111817840537151d96e1649e
[2] https://www.chef.io/
[3] http://www.juliandunn.net/2016/01/14/dear-dear-github-from-your-local-friendly-product-person/
[4] mailto:rme@ix.de