Update für Google Gemini: 1.5 Flash kostenlos und neue Version für Teenager

Googles KI-Chatbot nutzt ab sofort Gemini 1.5 Flash, halluziniert weniger und ist in einer Teens-Version verfübar.

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Gemini läuft nun auf Gemini 1.5 Flash

(Bild: Google Blogbeitrag)

Lesezeit: 3 Min.

Gemini ist Googles KI-Chatbot, aber auch das gleichnamige Große Sprachmodell (Large Language Model, LLM) dahinter. Die kostenlose Version des Chatbots läuft ab sofort auf einer größeren Version des LLMs – Gemini 1.5 Flash. Das soll laut Google Qualität und Latenz bei der Konversation deutlich verbessern. Zudem ist das Kontextfenster auf 32.000 Token erweitert worden, das heißt, Gemini kann mehr Inhalt auf einmal verarbeiten. Googles generative KI-Dienste bekommen aber noch weitere Updates.

Geplant ist außerdem, dass Gemini auch in der kostenlosen Version künftig Dateien verarbeiten kann – also beispielsweise Inhalte zusammenfassen oder Fragen dazu beantworten. Bisher war das Gemini Advanced vorbehalten, der kostenpflichtigen Version des Chatbots.

Halluzinationen sind ein bekanntes und bisher nicht in den Griff zu bekommenes Problem Großer Sprachmodelle. Google möchte dem nun weiter entgegnen, indem sie vermehrt auf Quellen hinweisen. Suchen Menschen bei Gemini nach bestimmten Fakten, bekommen sie Links angezeigt zu Webseiten, auf denen sie tiefer in ein Thema einsteigen können. Fast wie in einer normalen Suchmaschine (– oder genau wie bei Googles Suche), nur dass man noch einen kleinen Pfeil klicken muss, damit die Übersicht zu den Links ausgeklappt wird. Gemini kann allerdings, sofern verbunden, auch eigene E-Mails aus Gmail anzeigen, die zu einem Thema passen.

Bei Googles eigentlicher KI-Suche, den sogenannten AI Overviews, sind ebenfalls neben dem Fließtext, der eine Antwort geben soll, weiterführende Links enthalten. Die Bedienoberfläche sowie der Konversationsstil von Chatbot und Suche divergieren freilich. Laut einer Untersuchung der SEO-Plattform BrightEdge, werden nur etwa 15 Prozent aller Suchanfragen bei Google mit einem AI Overview beantwortet. Google behält sich vor, dies nur zu tun, wenn es sinnvoll ist.

Im Chatbot Gemini hat Google zudem seit Längerem eine sogenannte double-check-Funktion eingeführt. Damit lassen sich generierte Antworten mittels Google Suche gegenchecken und so überprüfen, ob Aussagen im Internet bestätigt oder widerlegt werden. Gibt es Widersprüche, kann man mittels der Links erneut tiefer eintauchen.

Gemini ist künftig auch in der EU über Google Messages auf Android-Geräten erreichbar. Allerdings sind zunächst nur die Sprachen Französisch, Polnisch und Spanisch verfügbar, Deutsch soll bald folgen.

In Deutschland liegt das Mindestalter für die Verwaltung eines Google-Kontos bei 16 Jahren. Erst damit ist es möglich, Gemini zu nutzen. Jugendliche bekommen eine extra für sie angepasste Version des Chatbots – Gemini Teens ist auch auf Deutsch verfügbar. Google hat dem Chatbot in dieser Version zusätzliche Richtlinien und Sicherheitsvorkehrungen mitgegeben. Es gibt einen Onboarding-Prozess und KI-Lernleitfaden, "der Teenager dabei unterstützen soll, verantwortungsbewusst KI zu nutzen", heißt es im Blogbeitrag.

(emw)