VDE: Viel zu wenig Ingenieure

Die Mikroelektronik rechnet trotz der Asienkrise in den nächsten Jahren mit einem kräftigen Wachstum, allerdings gebremst durch Nachwuchsmangel.

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Von
  • Christian Persson

Die Mikroelektronik rechnet trotz der Asienkrise in den nächsten Jahren mit einem kräftigen Wachstum. Weltweit werde die Branche nach einer neuen Studie jährlich um rund 16 Prozent zulegen und damit ihr weltweites Marktvolumen bis 2003 auf 265 Milliarden US-Dollar verdoppeln, teilte der Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik (VDE) am Montag auf der Hannover Messe mit.

Trotz der guten wirtschaftlichen Aussichten schlug der VDE-Vorsitzende Rolf Windmöller Alarm. In einigen Bereichen wirke der Nachwuchsmangel an Ingenieuren bereits als Wachstumsbremse. Europaweit seien derzeit 500 000 Stellen nicht besetzbar. "Das Problem wird negiert", sagte Windmöller. Die Zahl der Studienanfänger sei auf 30 Prozent des Niveaus der 90er Jahre gesunken. "Die Situation wird sich drastisch verschlechtern. Es werden die Leute fehlen, mit denen wir den Schritt in die Zukunft wagen können." Werde der Abwärtstrend nicht gebrochen, könne es zu einem massiven Schaden für den Wirtschaftsstandort Deutschland kommen, wenn die Zukuftstechnologien abwanderten.

Der aktuellen Mikroelektronikstudie zufolge werden Amerika und Europa bis zum Jahr 2003 ihre Anteile von 1998 mit rund 33 und 23 Prozent halten. Die Region Asien/Pazifik werde im wesentlichen auf Kosten von Japan mit einem Anteil von rund 26 Prozent global die Nummer zwei werden. Japan selbst werde von derzeit 21 auf 18 Prozent sinken. Im Chip-Konsum ist Europa im vergangenen Jahr an die zweite Stelle weltweit aufgerückt. Doch 81 Prozent der weltweit eingesetzten Chips stammen wertmäßig aus amerikanisch und japanisch kontrollierter Produktion. (cp)