VIA profitiert von Intels Panne

VIA kann derzeit als einziger Hersteller leistungsstarke Chipsätze mit 133 MHz Frontside-Bus und PC133-Speicher anbieten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der taiwanische Chiphersteller VIA kann von der geplatzten Auslieferung des Intel-Chipsatzes Camino i820 profitieren, da er nun als einziger Chipsätze am Markt hat, die einen Frontside-Bustakt von 133 MHz mit einem schnellen Speicherbus kombinieren. So plant Micron den Einsatz von VIA-Produkten, und auch IBM soll laut CNet aufgrund der Verzögerung des Intel-Chipsatzes angekündigt haben, drei Modelle mit dem Konkurrenzprodukt von VIA auszurüsten.

Seit Montag bietet Intel die ersten Prozessoren mit dem schnelleren Bustakt an. Pentium III 533B und 600B haben zwar den gleichen Katmai-Kern, der schon in den Modellen ohne "B" steckt, sind aber für einen Frontside-Bustakt von 133 MHz (statt bisher 100 MHz) spezifiziert. Nachdem die Camino-Vorstellung ins Wasser gefallen ist, konnte Intel gestern jedoch nur einen Low-End-Chipsatz mit 133 MHz Frontside-Bus ankündigen: den Whitney-Nachfolger i810E, wie dieser weiterhin mit einem PC100-Speicherinterface. Obendrein greift der integrierte Grafikbaustein ebenfalls auf den Speicher zu und schmälert die dem Prozessor zur Verfügung stehende Bandbreite. Damit steht eine Bandbreite von über 1 GByte/s auf dem Frontside-Bus (8 Byte x 133 MHz) einer Speicher-Bandbreite von vielleicht 600 MByte/s (8 Byte x 100 MHz abzüglich 25 Prozent Grafik-Nutzung) gegenüber.

VIA kann in die entstandene Lücke springen: Der Apollo Pro 133 (693A) und Apollo Pro 133A (694X, zusätzlich AGP4x) sind zwei Chipsätze, die 133 MHz Frontside-Bustakt beherrschen und mit PC133 ein Speicherinterface mitbringen, welches dieselbe Bandbreite wie der Frontside-Bus bietet. Zudem können sie mit Virtual-Channel-SDRAM (VC-SDRAM) umgehen, was einen weiteren Geschwindigkeitszuwachs verspricht. Damit sind die VIA-Chipsätze zur Zeit die idealen Partner für Intels B-Klasse. (jow)