Valve bohrt Steam zur Kommunikationsplattform auf

Die Online-Plattform Steam des US-Spieleherstellers Valve soll im Zuge einer größeren Update-Maßnahme zusätzliche Funktionen für die Kommunikation von Spielern erhalten.

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Der Online-Vertriebs- und Rechtekontrolldienst Steam soll im Zuge einer größeren Update-Maßnahme zusätzliche Funktionen erhalten, die der Kommunikation der Spielenutzer untereinander dienen, erklärte der US-Spielehersteller Valve. Die Nutzer sollen im Laufe des Monats Juli etwa Gelegenheit bekommen, persönliche "Steam-Seiten" und Spielerprofile ins Netz zu stellen, Spielergruppen zu gründen und welchen beizutreten, Terminplanungen für Spielesitzungen zu treffen, Partien- und Ergebnislisten zu verwalten sowie Chat via Tipptext und Sprache zu nutzen.

Die angekündigten "Community Features" sollen für die Nutzer keine Kosten verursachen. Wie Valve mitteilte, soll die Nutzung im Zusammenhang mit alten wie auch kommenden Steam-gebundenen Spielen gleichermaßen möglich sein. Der Zugang kann nicht nur über den Steam-Client, sondern auch übers Web erfolgen.

Der Ende 2003 gestartete und seit März 2004 in seiner jetzigen Form betriebene Dienst erfasst nach Angaben von Valve derzeit über 13 Millionen Spieler weltweit. Für zahlreiche Spiele des Hauses, darunter die erfolgreichen Shooter Half-Life 2 und "Counterstrike: Source", aber auch Produkte von Vertragspartnern wie Activision, Egosoft, Firaxis Games oder Infinity Ward bildet ein Steam-Account die Voraussetzung zur Nutzung – nicht nur Online-Partien werden über Steam verwaltet, sondern der Dienst führt auch eine Aktivierung und Lizenzüberprüfung durch.

Unter Spielern ist das System, das verschiedentlich für Pannen gesorgt hat, umstritten – einerseits stellt es eine verhältnismäßig gut funktionierende Plattform fürs Spielen übers Netz dar und erleichtert die Einbindung von Updates, andererseits wurden immer wieder Sorgen über den schwer nachprüfbaren Umfang der vom Steam-Client an die Server in den USA übertragenen System- und Nutzerdaten laut. Von der deutschen Rechtslage her gesehen ist insbesondere der Umstand bedenklich, dass die Steam-Bindung eines Spiels dessen Käufer faktisch zum Abschluss eines Vertrags mit einem ausländischen Vertragspartner zwingt, der unter anderem den Gebrauchtverkauf der aktivierten Spiele erschwert: Dieser müsste mit einer Übertragung des betreffenden Steam-Accounts gekoppelt werden. (psz)