Veeam: Neue Endpoints und Continuous Data Protection

Veeam expandiert mit seiner Datensicherungssuite in den Bereich der Continuous Data Protection. Außerdem integriert das Unternehmen das Backup beliebiger Windows- oder Linux-Server in die Software.

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Veeam: Neue Endpoints und Continuous Data Protection
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jens Söldner
  • Michael Melter
  • Torsten Volk

Veeam Software hat in Version 10 seine Availability Suite mit Contiuous Data Protection ausgestattet und kann jetzt auch physische Server sichern sowie VMs jenseits der Welt von VMware und Hyper-V. Diese Neuerungen enthüllte der Verfügbarkeits- und Backup-Anbieter auf seiner dritten VeeamON Konferenz – nach Las Vegas nun in der Südstaatenmetropole New Orleans – vor über 2500 Teilnehmern.

Die kommende Version 10 der Availability Suite soll im 4. Quartal 2017 zum Download verfügbar stehen. Wesentlichste Neuerung ist CDP – „Continuous Data Protection“, das VMs mit RPO (Recovery Point Objective) Werten im Sekundenbereich spiegeln soll, eine dramatische Verbesserung über bisher verfügbare Backup- und Replikationsmöglichkeiten. Bislang wird der CDP-Nischenmarkt vom Hersteller Zerto dominiert, Veeam will hier nun nachziehen und diese Funktionen in sein im VMware- und Hyper-V Umfeld weit verbreitetes Produkt integrieren. Anders als Zerto wird Veeam hierfür die mit vSphere 6 eingeführter VMware VAIO Schnittstelle (vSphere APIs for IO Filtering) nutzen. Diese erlaubt, den Storage I/O abzuzweigen und Zusatzdienste wie Verschlüsselung oder Replikation anzubieten. Details zu Preisen und der technischen Implementierung hat Veeam noch nicht bekanntgegeben.

Weitere Neuerungen der Version 10 sind nun die vollständige Backup-Unterstützung von Windows- und Linux-Betriebssystemen, die nicht mit VMware vSphere oder Microsofts Hyper-V virtualisiert wurden. Das können klassische physische Server sein, Maschinen die in einer Cloud-Umgebung oder in einem anderen Hypervisor (z.B. Xen oder KVM) betrieben werden. Dies setzt auf bereits vorher kostenfrei verfügbaren Standalone-Agenten für Windows, Bare-Metal und Linux auf, die Veeam im Jahr 2015 veröffentlicht hatte.

Dazu wurde „Veeam Backup Endpoint Free“, das phyische Windows-Systeme sichern kann, nun in den „Veeam Agent for Microsoft Windows“ umbenannt, der aber nach wie vor auch in einer kostenfreien Version zur Verfügung gestellt wird. Eine komplette Managementintegration des Agenten ist heute noch nicht verfügbar und folgt ebenfalls mit Version 10 Ende 2017.

Mit dem Agenten ist direkt die Sicherung von Windows-Workloads aus Azure möglich. Für die Absicherung von in AWS betriebenen Instanzen ist Veeam eine Partnerschaft mit dem Startup N2WS eingegangen und will das ebenfalls direkt in die Suite integrieren.

Neben der Unterstützung von physischen Serversystemen unter Windows und Linux als Backupquelle, bislang Hauptmanko des Produkts, soll in der Availability Suite 10 die direkte Sicherung von Fileshares auf Basis von CIFS/SMB und NFS kommen.

Um Kunden eine günstige „Endlagerungsstätte“ für Sicherungen anzubieten, werden cloud-basierte Object-Storage Angebote als Backup-Ziel („Archive Repository“) angeboten, darunter Microsofts Azure Blob Storage, Amazon Glacier, Amazon S3 und S3/Swift kompatible Systeme. Kunden sollen so Kosten und Aufwand für selten zugegriffene Backup-Archive absenken können. (jab)