Vega-C: Erster Start für neue ESA-Trägerrakete im Livestream

Neben der Ariane 5 transportiert auch die Vega-Rakete Nutzlasten für die ESA ins All. Nun hat eine deutlich leistungsfähigere Variante ihre Premiere.

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Die Vega-C

(Bild: ESA)

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Von Europas Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana soll am Mittwoch erstmals die neue leistungsfähigere Variante Vega-C abheben. Bei der Rakete Vega handelt es sich um die kleinere der beiden aktuell eingesetzten Trägerraketen aus Europa, die Vega-C (für "Consolidated"). Statt 1,5 Tonnen wie die Standardvariante, soll die Vega-C etwa 2,2 Tonnen in eine polare Umlaufbahn mit einer Höhe von 700 Kilometern befördern können.

Dank neuer Nutzlastbehälter soll damit auch Fracht in deutlich wenig standardisierter Form ins All gebracht werden können, von vielen Kleinsatelliten bis hin zu einer großen einzelnen Nutzlast. Erstmals abheben soll die Vega-C nun um 13:13 Uhr MESZ, die Europäische Weltraumagentur plant einen Liveübertragung.

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Die Vega-Rakete wurde ursprünglich von der italienischen Weltraumagentur ASI entwickelt, seit 1998 handelt es sich aber um ein ESA-Projekt. Die ersten Vega hob am 13. Februar 2012 von Kourou aus ab, seitdem gab es insgesamt 20 Starts. Zwei davon sind gescheitert, einer 2019 und einer 2020. Die Erfolgsrate liegt damit bei 90 Prozent.

Ins All gebracht wurden mit einer Vega unter anderem Sentinel-Satelliten und der Gravitationswellendetektor Lisa Pathfinder. Beim ersten Start einer Vega-C soll nun unter anderem der italienische Forschungssatellit LARES 2 (Laser Relativity Satellite) ins All gebracht werden, sein Vorgänger war an Bord der allerersten Vega. Beide sollen den sogenannten Lense-Thirring-Effekt messen, der sich aus der Allgemeinen Relativitätstheorie ergibt.

Zwar ist die Vega-C leistungsstärker als ihre Vorgängerin, doch das geht größtenteils auf Verbesserungen von drei der vier Stufen zurück. Die dritte Raketenstufe (Zefiro 9) bleibt erhalten. Vorbereitet wird derweil noch eine wirkliche Nachfolgerin, die Vega-E (Evolution). Die soll eine deutlichere Überarbeitung erfahren. Die dritte und vierte Stufe sollen dann durch eine Methan-betriebene Stufe ersetzt werden. Sie soll 2025 erstmals abheben. Die Vega-C sollte ihren Jungfernflug ursprünglich 2021 absolvieren.

Update

Die ESA spricht von einem erfolgreichen Start, die Hauptnutzlast und sechs kleine CubeSats seien in ihre geplanten Umlaufbahnen befördert worden. Der Start erfolgte 15:13 Uhr MESZ, also mit zwei Stunden Verspätung.

(mho)