Venus-Fly-by kurz nach BepiColombo: Solar Orbiter schickt Foto

Gleich zwei Sonden haben in dieser Woche an der Venus abgebremst. Dabei haben die Instrumente an Bord Daten gesammelt und ein Foto gibt es auch.

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BepiColombos Blick auf die Venus

(Bild: ESA/BepiColombo/MTM, CC BY-SA 3.0 IGO)

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Die beiden ESA-Sonden Solar Orbiter und BepiColombo haben wie geplant die Venus passiert und bereits erste Daten zur Erde geschickt, die während dieser Fly-bys gesammelt wurden. Dazu gehört auch ein Foto des zweiten Planeten in unserem Sonnensystem, das die Merkursonde BepiColombo am gestrigen Dienstag aufgenommen hat.

Das von der Europäischen Raumfahrtagentur veröffentlichte Foto wurde kurz nach der größten Annäherung auf gut 550 Kilometer aufgenommen und zeigt Teile der Raumsonden sowie die Venus. Qualitativ bessere Fotos der Passagen wird es nicht geben, aber andere Instrumente an Bord haben weitere Daten gesammelt.

Dass Raumsonden auf ihren Wegen durchs Sonnensystem an Planeten Schwung holen oder abbremsen, ist nicht selten. Dass an einem Planeten aber innerhalb weniger Stunden zwei Sonden vorbeikommen, ist außergewöhnlich. Auf seinem Weg um die Sonne hatte der von der ESA gemeinsam mit der NASA betriebene Solar Orbiter die Venus am Montag passiert und war ihr dabei bis auf etwas unter 8000 Kilometer nahe gekommen. Einen Tag später folgte dann die Merkursonde BepiColombo der ESA und Japans Raumfahrtagentur JAXA. Sie näherte sich dem Planeten sogar auf wenige Hundert Kilometer und konnte zumindest mit Schwarz-Weiß-Kameras auch Fotos machen.

Die Fly-bys an der Venus führten die beiden Sonden nun automatisch durch, für Eingriffe von der Erde ist die Signallaufzeit mit etwa zehn Minuten zu lang. Beide Sonden fliegen auf ihren Reisen ins innere Sonnensystem mehrfach und geplant an Planeten vorbei, um dadurch abzubremsen. Der Solar Orbiter wird dabei im November zum letzten Mal die Erde passieren, sechs weitere Passagen an der Venus sind noch vorgesehen. Für BepiColombo steht im Oktober der erste von insgesamt sechs Fly-bys am Merkur an, in dessen Umlaufbahn die Sonde dann 2025 einschwenken soll.

(mho)