Verbindung gekappt: Daten-Seekabel zwischen Deutschland und Finnland beschädigt
Das Seekabel C-Lion1 zwischen Deutschland und Finnland funktioniert nicht mehr. Die Reparatur könnte Tage dauern, die Ursache ist offen.
Das Seekabel C-Lion1 zwischen Deutschland und Finnland ist defekt. Laut der finnischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt Yle laufen über das 2016 fertiggestellte Kabel aktuell keinerlei Daten mehr. Die Ursache für den Ausfall ist aktuell nicht bekannt.
C-Lion1 wird von der finnischen Firma Cinia betrieben, die mehrheitlich staatlich geführt wird. Laut Yle können Nutzer in Finnland trotz des Ausfalls weiterhin ohne Probleme aufs Internet zugreifen, das über andere Verbindungen weiterhin funktioniert.
Der Grund für den Ausfall werde aktuell untersucht, teilte ein Cinia-Sprecher Yle mit. "Störungen treten von Zeit zu Zeit auf, und dafür kann es verschiedene Gründe geben. Zum Beispiel sind Seekabel anfällig für Witterungseinflüsse und Schäden durch den Transport. Das Wichtigste ist, dass das Problem erkannt und Abhilfe geschaffen wird."
Keine Angabe zu Ursache
Derweil spekulieren finnische Medien, ob ein Sabotage-Akt hinter dem Ausfall stecken könnte. Diese Ansicht vertritt gegenüber Yle der Professor für Cybersicherheit Tapio Frantti von der Universität Jyväskylä. Es sei wahrscheinlich, dass jemand das Kabel absichtlich außer Gefecht gesetzt habe.
Betreiber Cinia äußerte sich gegenüber Yle nicht zu dem Verdacht. Auch eine konkrete Prognose zur Dauer der Reparatur wollte das Unternehmen, das zu 77 Prozent dem finnischen Staat gehört, nicht abgeben. Üblicherweise dauere es aber fünf bis 15 Tage, um derartige Kabel zu reparieren.
C-Lion1 wurde 2016 in Betrieb genommen. Die Endstellen der Glasfaser-Verbindung liegen in Helsinki und Rostock. C-Lion1 besteht aus acht Glasfaserpaaren, die jeweils eine Kapazität von 15 Tbit/s haben, was einer Gesamtbandbreite von 120 Tbit/s entspricht. Das Kabel ist knapp 1200 Kilometer lang. 800 Kilometer der Strecke teilt sich C-Lion1 mit der Nord-Stream-Pipeline.
(dahe)