Verluste im Chipgeschäft fressen Samsungs Gewinn auf

Anhaltende Verluste beim Verkauf von Halbleitern belasten die Gesamtbilanz von Samsung Electronics. Für 2024 erwartet der Konzern leichte Besserung.

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Der Preiskampf bei SSDs und DRAM verhagelt Samsung Electronics die Bilanz

(Bild: Valeriya Zankovych/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst

Dass Samsung Electronics nach wie vor Weltmarktführer bei DRAM- und Flash-Chips ist, belastet derzeit den Gesamtkonzern. Dies geht aus den Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 hervor, die das Unternehmen jetzt veröffentlicht hat.

Demnach schrumpften die Umsätze der Abteilung "Device Solutions (DS)", wie Samsung sein Chipgeschäft nennt, um 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, und bei den Speicherbausteinen sogar um 36 Prozent. Im Vergleich der aufeinander folgenden Quartale und dem Vorjahresquartal sieht das jedoch besser aus: hier wurden im vierten Quartal 2023 ganze 49 Prozent mehr Umsatz erzielt als 2022, und im Vergleich der Gesamtjahre noch 29 Prozent.

Insgesamt hat Samsung im Geschäftsjahr 2023 mit Speicherchips einen Umsatz von umgerechnet 30,5 Milliarden Euro erzielt. Die Gewinne mit dieser Sparte weist Samsung Electronics nicht gesondert aus, mit allen Chips aus "Device Solutions" gab es jedoch einen Verlust von 10,3 Milliarden Euro gegenüber einem Gewinn von 16,5 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2022.

Die Verluste der Chipsparte eliminieren dabei Samsungs gute Geschäfte in der Sparte "Device Experience (DX)", wo 2023 mit Fernsehern, Smartphones, Haushaltsgeräten etc. fast 10 Milliarden Gewinn erzielt wurden, über eine Milliarde mehr als im Vorjahr. Mit einem Umsatz von 177,2 Milliarden Euro ist das weiterhin Samsung stärkster Geschäftsbereich, auch dort ging der Umsatz jedoch um 14 Prozent zurück, wie die Bilanzen zeigen.

Wie bereits am Markt beobachtet, haben sich die 2023 auf Rekordtiefen gefallenen Preise für Speicherprodukte inzwischen erholt. Diesen Effekt sieht auch Samsung und erwartet für 2024 eine weitere Erholung und Wachstum vor allem durch HBM3-Stapelspeicher und Server-SSDs. Im vergangenen Jahr gab es durch eine Überproduktion als Reaktion auf die Chipkrise zu Beginn der Corona-Pandemie sowie durch Inflationseffekte für die Speicherhersteller einen ruinösen Wettbewerb um den geringsten Preis.

(nie)