Version 3.0 des freien Textsatzsystems teTeX ist fertig

teTeX ist eine der bekanntesten Distributionen des Textsatzsystems TeX, das auf Donald E. Knuth zurĂĽckgeht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 555 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dorothee Wiegand

Seit Anfang der Woche steht die Version 3.0 des freien Textsatzsystems teTeX im Web zur VerfĂĽgung. Die teTeX-Website nennt die drei Hauptserver des CTAN (Comprehensive TeX Archive Network) fĂĽr den Download der Programmquellen. teTeX ist eine der bekanntesten Distributionen des Textsatzsystems TeX und wird sogar vom Erfinder von TeX, Donald E. Knuth, selbst benutzt.

Im Manual (PDF) beschreibt der Autor der Distribution, Thomas Esser, die Neuerungen in teTeX 3.0: Zahlreiche enthaltene Programme und Pakete sind aktualisiert worden, und das Paket enthält jetzt auch die beiden Programme Aleph (eine um e-TeX angereicherte stabile Omega-Variante) und dvipng sowie eine Reihe zusätzlicher Pakete, darunter beamer und memoir. Auch bei den Schriften gab es Updates und Ergänzungen, so steht jetzt die Familie der Latin Modern Fonts (lmodern) im Postscript-Type-1-Format zur Verfügung. Die wichtigsten Programmverbesserungen liegen in der Schrifteinbettung der Programme pdfetex und dvips sowie dem stark verbesserten Benutzerinterface des Previewers xdvi. Das auf TeX aufbauende LaTeX-System hat mittlerweile eine partielle, experimentelle Unterstützung für die direkte Verarbeitung von Eingabezeichen in Unicode (UTF8) implementiert.

Das Satzsystem TeX geht auf den Informatik-Professor Donald E. Knuth zurück. Eigens für sein Grundlagenwerk The Art of Computer Programming hatte er die Programme TeX und METAFONT entwickelt, die selbst bei komplizierten mathematischen Texten druckreifen Textsatz ermöglichen.

teTeX basiert auf Web2c, einer TeX-Implementierung, die zwar ursprünglich für den Einsatz unter Unix entwickelt wurde, jedoch auch auf Windows- oder Apple-Rechnern läuft. Neben den eigentlichen TeX- und METAFONT-Bestandteilen gehören zu Web2c unter anderem METAPOST, ein Programm, das ähnlich wie der Font-Compiler METAFONT arbeitet, jedoch Postscript-Code erzeugt, sowie BibTeX zum Erstellen wissenschaftlicher Bibliographien. Im November letzten Jahres konnte sich Thomas Esser über das 10-jährige Bestehen der Distribution freuen. Während die erste Version nur für Linux ausgeliefert wurde, ist teTeX mittlerweile auf allen gängigen Unix-Systemen zu Hause. (dwi)