Versteckte Apps: Apples App Store wird flexibler

Apple hat eine neue Vertriebsmöglichkeit für iPhone- und iPad-Apps eingeführt: Sie lassen sich im App Store "ungelistet" zum Download bereitstellen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
App Store

(Bild: dpa, Silas Stein/dpa)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat überraschend eine neue Möglichkeit zur Bereitstellung von iOS–Apps eingeführt. Entwickler und App-Anbieter können ihre iPhone- und iPad-Software nun als "nicht gelistete App" im App Store vertreiben. Die Programme sind dadurch zwar weiterhin öffentlich verfügbar, werden aber im App Store versteckt: Sie sollen weder über die Suchfunktion auffindbar sein noch in anderen Auflistungen des App-Ladens wie etwa Kategorien, Charts oder Empfehlungen auftauchen, wie Apple mitteilte.

Nutzer können solche als "unlisted" markierte Apps ausschließlich über ihren Direktlink im App Store aufrufen und anschließend herunterladen. Da die Apps bei Kenntnis des Links weiterhin öffentlich zugänglich sind, empfiehlt Apple – falls erforderlich – einen Mechanismus in der App zu integrieren, um "unautorisierte Nutzung" zu unterbinden.

Die Einstufung als "nicht gelistete App" muss bei Apple jeweils beantragt werden, auf diese Weise vertrieben Apps werden weiterhin von dem Konzern vor der Zulassung überprüft. Apps, die bereits normal über den App Store vertrieben werden, können auch "entlistet" werden – behalten aber ihre bisherige URL, merkt Apple an. Zugriff auf die ungelisteten Apps ist auch über die für Organisationen gedachten Verwaltungs-Tools Apple Business Manager und Apple School Manager möglich. Die nicht gelisteten Apps sind nicht dafür gedacht, Betaversionen zu vertreiben, betont Apple, man werde solche Anfragen ablehnen.

Als "gute Kandidaten" für die neue Vertriebsmöglichkeit sieht Apple Apps für bestimmte Firmen, spezifische Veranstaltungen oder etwa zur Durchführung von wissenschaftlichen Studien. Auch die Bereitstellung von Apps für einen "eingeschränkten Nutzerkreis" wie Teilzeitmitarbeiter oder Geschäftspartner soll so vereinfacht werden – ebenso wie die Installation von Apps auf privaten Apple-Geräten von Mitarbeitern (BYOD).

Apple macht den App Store – weiterhin der zentrale und einzige Weg zur allgemeinen Bereitstellung von iOS-Apps – mit der neuen Distributionsmethode flexibler. Zugleich scheinen die "nicht gelisteten Apps" auch Funktionen zu übernehmen, für die Apple bislang Enterprise-Zertifikate an Firmen ausgegeben hat. Diese Zertifikate sind der einzige Weg, um eine relativ simple Direktinstallation von iOS-Apps am App Store vorbei zu ermöglichen und werden entsprechend gerne missbraucht. Ob Apple hier Einschränkungen plant, bleibt vorerst offen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(lbe)