Verteiltes Rechnen für die medizinische Forschung

Das World Community Grid hat zum Ziel, weltweit Millionen von PCs bei der Auswertung von wissenschaftlichen Daten helfen zu lassen.

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Im World Community Grid sollen Millionen von PCs zusammengeschlossen werden, um in deren Rechenpausen Daten zu medizinischer Forschung beispielsweise zu AIDS, Alzheimer und anderen Krankheiten bearbeiten zu lassen. Das Projekt wurde unter anderem von IBM zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den Vereinten Nationen erarbeitet. Ziel sei es, die gemeinsame Rechenkapazität und das Fachwissen der beteiligten Forscher zu kombinieren, um Durchbrüche in der Medizinforschung zu erzielen.

Distributed Computing ist seit dem Projekt SETI@home, das für die Auswertung von Radiosignalen aus dem Weltall auf der Suche nach außerirdischer Intelligenz 1999 in die Welt gesetzt wurde, nicht neu. Auch bei dem neuen Projekt können private Computernutzer eine Software auf ihrem Rechner installieren, die Datenpakete von dem Projekt bezieht und in sonst ungenutzten Rechnerpausen offline bearbeitet, bevor sie wieder an das Projekt zurückgeschickt werden. Die 1,5 MByte große Software ist derzeit nur für die Microsoft-Betriebssysteme Windows XP, 2000, ME, 98 verfügbar.

Die Aufgaben, für die das Grid genutzt werden soll, werden von einem 17-köpfigen Gremium ausgesucht. Das erste Projekt soll das Human Proteome Folding Project sein, bei dem sämtliche im menschlichen Körper enthaltene Proteine und deren Funktionen erfasst werden sollen. Weitere Forschungsinstitute haben bereits ihr Interesse angemeldet. Wenn sie vom World Community Grid profitieren wollen, müssen sie sich dazu verpflichten, ihre Software-Tools und ihre Forschungsergebnisse der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. (anw)