CES

Videobrillen mit Orientierungssinn

Brille auf, Video läuft – bei Vuzix sogar als eine Art Hologramm. Die Einblendung über dünne Lichtleiter garantiert sehr kompakte Abmessungen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 15 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Drei Arten von Videobrillen präsentiert die Firma Vuzix aus Rochester, New York, auf der CES in Las Vegas. Eine besondere Brillenvariante heißt, die – wie sollten es anders sein – Smart Glasses. In Kooperation mit Nokia sei es gelungen, eine sehr kompakte kleine Videoeinheit zu entwickeln, die man nach dem Einbau in eine Brille kaum mehr erkennt. Das Bild der "smarten" Brillen wird ausgehend von einem LCD über einen dünnen Lichtleiter als Hologramm in das Sehfeld der Brille eingebracht. Man soll den Brillengläsern später nicht mehr ansehen, dass sie als kleine Monitore benutzt werden.

Das kleine Rechteck enthält das ins Brillenglas eingeblendete Bild

Am Messestand demonstrierte Vuzix die Arbeitsweise anhand eines monokularen Brillensystems: Farbige Bilder und Videos wurden in das Sehfeld des Betrachters eingeblendet. Sie schwebten vor dem eigentlichen Bild, das man durch die transparenten Brillengläser sieht.

Zunächst wird die Smart-Brille ausschließlich im Sicherheits- und Militärbereich eingesetzt, erklärte ein Vuzix-Mitarbeiter. Die monokulare Variante hat der Hersteller (fast) fertig. Sie soll im Sommer dieses Jahres auf den Markt kommen; die Preisvorstellung liegt zwischen 5000 und 10.000 US-Dollar. Für eine verbraucherfreundliche Ausführung braucht Vuzix voraussichtlich zwei weitere Jahre.

Mit der Wrap 1200 kann man auch 3D-Videos schauen, sie unterstützt das Side-by-Side-Format.

Deutlich preiswerter ist die Wrap 1200, eine klassische Videobrille mit zwei kleinen LCDs in den Brillengläsern. Äußerlich gleich sie einer Sonnenbrille, die Displays im Innern haben WVGA-Auflösung (852 × 480 Pixel). Dank der eingebauten Optik sieht man das kleine Bild der LCDs in einiger Entfernung als etwa Leinwand-große Darstellung – Vuzix spricht von 75 Zoll aus drei Metern. Die Variante Wrap 1200VR enthält zusätzlich einen Lagesensor und Head Tracker, durch den man in der Anwendung genau den Bildausschnitt sieht, in dessen Richtung man den Kopf bewegt. Beide Brillen kann man in den USA bereits für 500 respektive 600 US-Dollar kaufen.

Die Star-Brille von Vuzix hat transparente Brillengläser und einen abnehmbaren Headtracker

Mehr Durchblick verschafft die Star 1200 mit Frontkamera und transparenten Brillengläsern. Hier sieht man die projizierten Videobilder ebenso wie die reale Um-Welt. Die LCDs haben zwar ebenfalls WVGA-Auflösung, hier soll das Bild aus drei Metern aber nur knapp 50 Zoll groß sein. Der Abstand der Optik lässt sich an den eigenen Augenabstand anpassen, auch hier koordiniert ein Head Tracker den Bildausschnitt mit der Kopfbewegung. Die VR-Software (für Windows) zur Kalibrierung und Anpassung wird mitgeliefert, ebenso die Head Tracker Software. Das Kameramodul mit HD-Kamera ist abnehmbar. (uk)