Videografiert in HD: Micro-FourThirds-Kamera Panasonic GH-1

Die neue Panasonic DMC-GH1 will die Fotoqualität einer Spiegelreflexkamera und die Video-Fähigkeiten eines Full-HD-Camcorders in sich vereinen. Dank einer besonders leisen Zoom-Neuheit soll der Stereo-Ton ebenfalls hohen Ansprüchen genügen.

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Von
  • Carsten Meyer

Mit der neuen DMC-GH1 will Panasonic sowohl bei Foto- wie auch bei Video-Aufnahmen Spitzenqualität liefern: Die 12-Megapixel-Kamera mit dem schon von der DMC-G1 bekannten Micro-FourThirds-Bajonett nimmt HD-Videos im 1080/25p- (aufgezeichnet im Interlaced-Modus 1080/50i nach AVCHD-Standard, MPEG-4/H.264) oder 720/50p-Format auf. Vorteil des im Vergleich zu Kompaktkameras oder Camcordern relativ großen Sensors: Er liefert auch bei Videoaufnahmen ein dem 35-mm-Film ähnliches Schärfentiefe-Erlebnis, nicht vergleichbar mit der typischen Video-Anmutung von Camcorder-Winzsensoren. Außerdem soll der Anwender durch Verwendung unterschiedlicher Objektive für spezifische Aufnahmesituationen und Motive von denselben kreativen Ausdrucksmöglichkeiten profitieren wie bisher beim Fotografieren mit Systemkameras.

Der neu entwickelte Multiformat-Sensor (Aufnahmefläche 17,3 × 13,0 mm) erlaubt zudem einen gleichbleibenden Bildwinkel, unabhängig vom gewählten Bildformat (4 : 3, 3 : 2 oder 16 : 9). Er bietet eine Empfindlichkeit von 100 bis 3200 ISO. Das mitgelieferte, wechselbare 10-fach-Zoom Lumix G Vario HD 14-140mm / F4.0-5.8 ASPH. O.I.S. wurde speziell für die Videoaufnahme entworfen und soll gleichermaßen schnell wie geräuscharm sein. In Verbindung mit der GH-1 arbeitet es mit einem nachführenden Autofokus und mit nahtloser Blendensteuerung, was vor allem die Video-Handhabung erleichtert. Vier asphärische und zwei ED-Linsen sorgen für kompakte Abmessungen (8,4 cm Länge Frontlinse bis Bajonett), Verwacklungen soll der optische Bildstabilisator vermeiden.

Ein eigener Video-Auslöser soll bei der GH-1 einen schnellen Wechsel zwischen Video- und Standbildaufzeichnung erlauben.

(Bild: Panasonic)

Panasonic verwendet beim elektronischen Sucher wie bei der G1 die LCOS-Technik (Liquid Crystal on Silicon), einer recht neuen Entwicklung, die vor allem in kleinen LCD-Beamern Anwendung findet. Display-Chips dieser Art werden reflektiv beleuchtet, und zwar sequentiell in den drei Grundfarben. Die Display-Matrix selbst muss deshalb nur "Schwarzweißbilder" liefern, aber pro (mit 60 Hz aktualisiertem) Farbbild natürlich dreimal. Durch dieses Verfahren erhält man 1,4 Millionen "echte" Bildpunkte. Zusätzlich erlaubt ein dreh- und schwenkbarer 3-Zoll-Monitor (7,6 cm Diagonale) mit 460.000 Subpixeln (Halb-VGA-Auflösung) die Bildkontrolle.

Die Stereo-Tonaufnahme in hoher Qualität (dank Dolby Digital Stereo Creator) und eine Vielzahl anderer kreativer Funktionen (einschließlich manueller Einstellmöglichkeiten) verleihen der DMC-GH1 eine noch größere Vielseitigkeit, so der Hersteller. So sind auch bei Video-Aufnahmen vollmanuelle Einstellungen möglich. Neben dem eingebauten Stereo-Mikrofon lässt sich auch ein externes verwenden.

An Gimmicks sparte der Hersteller ebenfalls nicht: Die Gesichtserkennung wurde um einen Modus erweitert, bei der die Kamera Gesichter wiedererkennt, die zuvor vom Benutzer registriert wurden. Ist ein Gesicht einmal registriert, erkennt es die Gesichtserfassungsfunktion wieder. Die Kamera zeigt dann den Namen an, der dieser Person zugeteilt wurde, und setzt dann bei der Belichtung und Scharfstellung die Priorität darauf.

Kamera und Objektiv werden als Set mutige 1550 Euro kosten, wobei das 899 Euro teure Objektiv auch einzeln erhältlich ist. Als Liefertermin peilt der Hersteller Mai 2009 an. (cm)