Videospiele: EA gibt Patente für Barrierefreiheit frei

Electronic Arts hat mehrere Patente freigegeben, die sich mit Barrierefreiheit in Videospielen befassen. Auch Konkurrenten sollen sie nutzen dürfen.

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Screenshot aus "Madden 22": EA simuliert hier, wie das Spiel im Modus für Deuteranopie aussieht. Der Modus macht unter anderem die Spielpläne besser für Menschen mit Grünblindheit sichtbar.

(Bild: Electronic Arts)

Lesezeit: 2 Min.

Electronic Arts stellt anderen Entwicklerstudios mehrere Patente fürs barrierefreie Videospielen zur Verfügung. Insgesamt gibt das US-Unternehmen fünf Patente frei, die Spielerinnen und Spielern mit Einschränkungen des Seh-, Sprach oder Hörvermögens beim Spielen unterstützen sollen.

Eines dieser Patente betrifft das Ping-System, das EA bei seinem Online-Shooter "Apex Legends" einsetzt. Mithilfe dieser kontextabhängigen Hinweis-Pings können Spielerinnen und Spieler schnell miteinander kommunizieren, ohne den Sprachchat benutzen zu müssen. Andere Spiele nutzen ähnliche Systeme, das zugehörige EA-Patent wurde gerade erst am 24. August ausgestellt.

Drei weitere der freigegebenen Patente sollen es Menschen mit Seheinschränkungen erleichtern, Videospiele zu spielen. Sie können laut EA Farben, Helligkeit und Kontrast in einem Spiel erkennen und anpassen, um die Sichtbarkeit von Objekten zu verbessern. Laut EA kamen diese Techniken unter anderem bei den "FIFA"- und "Madden"-Spielen zum Einsatz. Das fünfte Patent betrifft eine Technik zur Anpassung von Ton an die Gehörpräferenzen und Höreinschränkungen der jeweiligen Spieler. Auch in Zukunft will Electronic Arts Patente, die mit Barrierefreiheit zu tun haben, freigeben.

Zusätzlich zu den Patenten stellt EA Open-Source-Code auf Github zur Verfügung, mit dem Entwickler ihre Einstellungen zu Kontrast und Farbenblindheit verbessern können. Das soll industrieweite Kollaboration anregen sowie Innovationen für die Barrierefreiheit in Videospielen vorantreiben, schreibt EA in einer Mitteilung.

In den vergangenen Jahren hat sich das Bewusstsein fürs barrierefreie Spielen in der Branche stark verbessert: Viele aktuelle Videospiele kommen mit mehreren Farbblindheitsmodi in den Handel. Titel wie "Ratchet & Clank: RIft Apart" und "The Last of Us Part 2" bieten darüber hinaus verschiedene Spiel- und Schwierigkeitsgradmodi, um Spielerinnen und Spielern mit Behinderungen den Zugang zum Videospiel zu erleichtern.

In "The Last of Us Part 2" kann man sich Töne beispielsweise als Icons auf dem Bildschirm anzeigen lassen. Blinde oder sehbehinderte Gamer können das Action-Adventure unter anderem dank Audio-Signalen durchspielen. Microsoft hat mit dem Xbox Adaptive Controller außerdem eine modulare Gamepad-Alternative entwickelt, die dank verschiedener Komponenten und großer Freiheit bei der Konfiguration Menschen mit verschiedenen Behinderungen oder eingeschränkter Mobilität anspricht.

(dahe)