Videospiele: EA und Ubisoft wollen NFT-Games entwickeln

EA-Chef Andrew Wilson hat NFT-Spiele als "die Zukunft der Branche" bezeichnet. Auch Ubisoft hat Pläne für NFT-Titel bekannt gegeben.

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Screenshot aus "FIFA 22" von Electronic Arts: Künftige Spiele des Publishers könnten NFTs enthalten.

(Bild: Electronic Arts)

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Die Spiele-Publisher Ubisoft und EA stehen NFT-Videospielen positiv gegenüber. Derartige Spiele seien die Zukunft der Spieleindustrie, sagte EA-Chef Andrew Wilson bei einem Gespräch mit Investoren. "Sammelbare digitale Inhalte werden ein wichtiger Teil unserer Zukunft."

Noch sei es zu früh für konkrete Pläne, aber EA befinde sich in "einer richtig guten Position", meint Wilson. Zuvor hatte bereits Ubisoft seine Absicht erklärt, Videospiele mit NFT-Inhalten zu entwickeln. "Wir halten die Blockchain für eine Revolution der Branche", sagte CEO Yves Guillemot im Gespräch mit Investoren. Guillemot stellt sich Titel vor, in denen Spielerinnen und Spieler Zusatzinhalte nicht nur sammeln, sondern auch besitzen können.

Derartige Titel bezeichnet man als "Play-to-Earn": Schon in aktuellen Videospielen ist es gängig, dass man Zusatzinhalte freispielen kann. Dabei handelt es sich aber nicht um einzigartige Gegenstände – durch NFTs könnte sich das ändern. Derartige Inhalte könnten an Wert gewinnen und schließlich weiterverkauft werden.

Das ist nicht unumstritten: Valve hat bereits bekannt gegeben, auf seiner Spieleplattform Steam keine NFT-Games anbieten zu wollen. Epic Games hat sich dagegen die Tür für NFT-Spiele im Epic Games Store offen gehalten. Epic-Chef Tim Sweeney schrieb auf Twitter, der Epic Games Store heiße Spiele willkommen, die Blockchain-Technik einsetzen. Voraussetzung sei, dass sie sich an Gesetze halten und sich an eine angemessene Altersgruppe richten.

Auch für die USK dürften mit NFTs verknüpfte Spielinhalte relevant sein: Lootboxen gelten derweil etwa als simuliertes Glücksspiel, weil die dadurch gewonnenen Inhalte laut USK-Definition keinen echten Geldwert haben. Es ist denkbar, dass NFT-Inhalte nicht mehr in dieses Schlupfloch passen und möglicherweise als echtes Glücksspiel eingestuft werden, wenn sie beispielsweise über Lootboxen vertrieben werden. Damit könnten solche Spiele nicht für Jugendliche zugelassen werden.

Non-Fungible Tokens, kurz NFTs, sind Kryptowährungs-Technik und lassen sich am einfachsten als digitale Besitzurkunde beschreiben. Der Hash eines Datenpakets, das von der Urheberin oder dem Urheber der Originaldatei auf einer Blockchain-Infrastruktur mit einem private Key signiert wird, lässt sich mit solchen Tokens öffentlich nachvollziehbar verwalten. So kann digitalen Inhalten ein eindeutiger Besitzer oder eine eindeutige Besitzerin zugeordnet werden.

(dahe)