Viele Stolpersteine: Was Apples Indien-Pläne für das iPhone ausbremst

Bislang ließ Apple seine Geräte vor allem in China fertigen. Eine Teilverlagerung nach Indien erscheint sinnvoll – doch einfach ist sie offenbar nicht.

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iPhone 14 Pro Max und 14 Pro.

(Bild: Apple)

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Die Covid-Lockdowns in China und die politischen Spannungen zwischen den USA und dem Haupt-Produktionsland des iPhones haben Apple hellhörig werden lassen: Seit einiger Zeit schon ist Apple dabei, seine Produktion auf mehr Länder zu verteilen. Besonders das wie China bevölkerungsreiche Indien mit seinen international geringen Lohnkosten scheint dabei im Fokus des Interesses zu stehen. Doch ein neuer Medienbericht zeigt auf, dass Apple in Indien angeblich auf Probleme stößt, die es in China so nicht gegeben hat.

Die Financial Times beruft sich in ihren Recherchen auf vier unabhängige Quellen, die bei Apple mit der Verlagerung von weiteren Produktionsteilen von China nach Indien befasst seien. So habe der iPhone-Hersteller Produktdesigner und Ingenieure aus Kalifornien und China nach Indien entsandt, damit diese die Produktion aufbauen und ortsansässiges Personal schulen. Dabei seien die Mitarbeiter aber auf einige große Stolpersteine gestoßen.

Bereits seit dem Jahr 2017 produziert Apple iPhones im niedrigen Preissegment auch in Indien. Ziel sei es, auch die Flaggschiff-Geräte künftig zu einem größeren Anteil in Indien herstellen zu lassen. So hatte Apple im vergangenen Jahr massiv mit Problemen in dem Foxconn-Werk in Zhengzhou zu kämpfen, wo aufgrund von Ausschreitungen und Covid-Maßnahmen die Produktion des iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max zeitweise zum Erliegen kam. Die schlechte Lieferbarkeit der neuen Geräte trübte das Weihnachtsgeschäft Apples.

Indien sei allerdings noch weit davon entfernt, verlässlich für China einspringen zu können. Beispielhaft wird die Qualität der Zulieferbetriebe genannt. Eine Gehäusefabrik des indischen Konzerns habe die Ummantelung des iPhones in einer Güte abgeliefert, bei der nur jedes zweite Gehäuse überhaupt verwendbar gewesen sei. Apple sei aus China eine Null-Fehler-Rate gewöhnt. Bis dahin sei es noch ein sehr langer Weg, heißt es unter Berufung auf die Quellen. Apple selbst kommentierte den Bericht nicht.

Die Gehäuseprobleme stünden exemplarisch für eine im Vergleich zu China unterschiedliche Arbeitsmentalität. Während sich die Chinesen überbieten würden, Apples Wünsche zu erfüllen, gebe es in Indien kein Gefühl der Dringlichkeit. Auch Logistik, Zölle und schlechte Infrastruktur erschweren laut dem Bericht die Arbeit Apples.

(mki)