Vier neue Objektive fĂĽr das Canon EOS R-System
Canon stellt einen bunten BlumenstrauĂź neuer RF-Objektive vor, darunter zwei Festbrennweiten mit 24 und 50 Millimetern, ein Telezoom sowie eine Speziallinse.
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(Bild: Canon)
Die Zeichen stehen auf Qualität und Video. Drei der vier vorgestellten RF-Objektive zählen zu Canons sogenannten hybriden L-Modellen. Das sind Objektive, die darauf optimiert wurden, nicht nur für Fotoaufnahmen hohe Qualität zu liefern, sondern zugleich besonders videotauglich sind. Zunächst sind da das RF 24mm F1.4L VCM sowie das RF 50mm F1.4L VCM. Diese beiden Modelle ergänzen die Reihe mit dem RF 35mm F1.4L VCM um eine weitwinklige Optik und eine Normalbrennweite. Die Reihe zeichnet sich durch einige gemeinsame Merkmale aus. Sie bieten alle eine hohe Lichtstärke von f/1.4. Hinzu kommt, dass sie mit einer Länge von 99 Millimetern und einem Durchmesser von 67 Millimetern alle die gleichen Abmessungen besitzen. Weitere Merkmale sind ein stufenloser Blendenring sowie minimiertes Focus Breathing. Letzteres sorgt dafür, dass sich der Bildausschnitt beim Fokussieren nicht verändert, was vor allem für Videofilmer relevant sein kann. Erreicht wird das durch eine Kombination von optischen und elektronischen Maßnahmen.
(Bild:Â Canon)
Die Abkürzung VCM in der Modellbezeichnung verrät, welchen Fokusantrieb die Objektive verwenden. Die VCM-Motoren sollen gegenüber den herkömmlichen USM-Antrieben vor allem leiser und schneller arbeiten. Unterstützt wird der VCM-Antrieb, der für Hauptlinsengruppe verantwortlich ist, durch einen sogenannten Nano USM, der das Ausgleichselement steuert, das vor allem für den Nahbereich verantwortlich ist.
Bei der Entwicklung hat der Hersteller vor allem Wert auf eine hohe optische Leistung gelegt. So soll beim RF 24mm F1.4 die Schärfe bei Offenblende gegenüber dem älteren EF-Pendant deutlich verbessert worden sein, was sich vor allem in den Randbereichen bemerkbar machen soll. Da sich die Verzeichnung leicht digital ausgleichen lässt, hat man sich beim Weitwinkelmodell verstärkt auf ein geringes Coma konzentriert. Ein geringes Coma zeichnet sich dadurch aus, dass etwa bei der Nachthimmelfotografie die Sterne auch in den Ecken klar und scharf abgebildet werden und keinen Schleier aufweisen.
(Bild:Â Canon)
Das RF 50mm F1.4 ist ebenfalls auf hohe Qualität getrimmt und soll bei offener Blende die gleichen guten Eigenschaften zeigen wie das RF 50mm F1.2 bei f/1.4, das bislang als Maßstab des Machbaren galt. Gegenüber dem RF 50mm F1.8 sowie dem älteren EF 50mm F1.4 soll die Abbildungsleistung deutlich besser sein.
Beide Objektive sollen ab Dezember 2024 im Handel erhältlich sein. Das RF 24mm F1.4 wird voraussichtlich 1750 Euro kosten, das RF 50mm F1.4 1600 Euro.
Telezoom mit Innenfokus
Im mittleren Telebereich von 70 bis 200 Millimeter hatte Canon bislang schon zwei RF-Zoommodelle, das RF 70-200mm F4L IS USM sowie das besonders kompakte RF 70-200mm F2.8L IS USM platziert. Nun kommt mit dem EF 70-200mm F2.8 IS USM Z ein drittes dazu, das sich in die sogenannte Z-Familie einreiht, zu der bislang noch das RF 24-100mm F2.8 IS USM Z gehört. Beide Objektive besitzen identische Abmessungen, wodurch sie sich flexibler in Videosystemen einsetzen lassen, bieten Innenfokus und -zoom sowie minimiertes Focus Breathing. Der Fokuspunkt soll sich zudem beim Zoomen nicht verschieben.
(Bild:Â Canon)
Das Z steht für Zoom oder genauer Power Zoom. Diese Modelle lassen sich speziell für Videoanwendungen mit einem sogenannten Power-Zoom-Adapter (PZ-E28) ausstatten. Dieser wird seitlich an das Objektiv angeflanscht und kommuniziert über zusätzliche Kontakte mit Objektiv und Kamera. Damit lässt sich der Zoom motorisiert steuern.
Für den Autofokus kommt ein Dual Nano USM zum Einsatz. Wie der Name schon sagt, teilen sich zwei Motoren die Aufgabe zum Scharfstellen. Im Unterschied zu anderen lichtstarken Telezooms lässt sich die neue Ausführung auch mit den Extendern 1.4x und 2.0x kombinieren und somit der Brennweitenbereich verlängern.
Der Verkauf soll am 14.11.2024 starten. Canon will das Objektiv in einer schwarzen (Videoanwendungen) und einer weiĂźen Version zum Preis von 3600 Euro anbieten.
Stereo-Optik
Der vierte Objektivneuling, das RF-S 7.8mm F4 STM Dual, ist ein Exot. Wie man dem Namen bereit entnehmen kann, handelt es sich um zwei Objektive in einem Gehäuse. So entsteht mit einer Aufnahme ein stereoskopisches 3D-Bild. Im Unterschied zu den bisherigen 3D-Objektiven wie dem RF-S 3.9mm F3.5 STM Dual von Canon handelt es sich bei dem neuen mit 7,8 Millimetern Brennweite nicht um ein klassisches Fisheye mit einem Öffnungswinkel bis nahe an 180 Grad, sondern es bietet einen Öffnungswinkel von rund 60 Grad. Damit eignet es sich ideal für 3D-Welten, die sich in einem Abstand zwischen 15 und 50 Zentimetern befinden – also Miniaturlandschaften, Modelleisenbahnen oder architektonische Modelle.
(Bild:Â Canon)
Dazu wird das Bild- oder Videomaterial aus der Kamera mit dem EOS VR Utility konvertiert und anschließend in einem Programm wie Premiere Pro bearbeitet, um es anschließend per VR-Brille oder mit einer anderen 3D-Ausgabe zu betrachten. Zu Beginn ist das neue Objektiv nur zur Canon APS-C-Kamera EOS R7 kompatibel. Es soll ab November zum Preis von 550 Euro im Handel erhältlich sein.
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(pen)