Vivendi verkauft US-Verlagssparte für 1,75 Milliarden Euro

Der hochverschuldete Medienkonzern Vivendi Universal will seine US-Verlagssparte Houghton Mifflin für 1,75 Milliarden Euro verkaufen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Der hochverschuldete Medienkonzern Vivendi Universal will seine US-Verlagssparte Houghton Mifflin für 1,75 Milliarden Euro verkaufen. Ein entsprechender Vertrag soll mit einem Investorenkonsortium vereinbart werden, zu dem Thomas H. Lee Partners, Blackstone Group, Bain Capital und Apax Partners gehören, teilte Vivendi am Donnerstag in Paris mit.

Mit dem Geld könnte der Konzern seine Kriegskasse für den Kampf um die Aktienmehrheit bei der Telecom-Unternehmensgruppe Cegetel füllen. Die Franzosen pokern trotz ihrer Finanzkrise hartnäckig mit Vodafone um die Aktienmehrheit an der Cegetel-Gruppe, zu der auch Frankreichs zweitgrößter Mobilfunkanbieter SFR gehört. Vivendi hält bereits 44 Prozent an Cegetel und reklamiert ein Vorkaufsrecht auf den 26-Prozent-Anteil von BT (British Telecom) sowie die 15-Prozent-Beteiligung des US-Unternehmens SBC Communications für sich. Der Konzern muss die rund sechs Milliarden Euro für die Aktienpakete jedoch bis zum 10. Dezember vorlegen, sonst erlischt das Vorkaufsrecht.

Der Vivendi-Verwaltungsrat hatte erst am Dienstag das Angebot von Vodafone abgelehnt, die Cegetel-Aktien für etwa 6,77 Milliarden Euro zu kaufen. Dieses Angebot entspräche nicht dem "wirklichen Wert" des Cegetel-Anteils, lautete die Begründung.

Mit dem jetzt bekannt gegebenen Verkauf sei der Konzern auf gutem Weg, sein Ziel zu erreichen, innerhalb von 18 Monaten Vermögenswerte im Wert von 12 Milliarden Euro zu verkaufen, wie Ende September angekündigt worden sei. Bis zum Jahresende solle sich die Summe der verkauften Aktiva auf mehr als fünf Milliarden Euro belaufen, erklärte Vivendi. (wst)