Vivid Money: Neuer Anbieter für Smartphone-Banking startet in Deutschland

Ein Berliner Fintech-Startup namens Vivid Money will Anbietern wie N26 mit einem neuen Smartphone-Banking-Angebot den Rang streitig machen.

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Vivid Money: Neuer Anbieter für Smartphone-Banking startet in Deutschland

(Bild: Vivid Money)

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Konkurrenz für Smartphone-Banken wie N26 und Revolut: Vivid Money ist ein neues Angebot aus Berlin, das ebenso wie die Wettbewerber Bank- und Finanzdienstleistungen per Smartphone-App zugänglich machen will. Ein kostenloses Girokonto mit deutscher IBAN und deutscher Einlagensicherung, eine Visa-Debitkarte und Cashback-Programme sind Teil des Angebots. Handel mit ETFs und europäischen sowie US-Aktien solle Berichten nach später noch folgen.

Dabei werden zwei Kontomodelle angeboten – das kostenlose Vivid Standard und Vivid Prime für 9,90 Euro im Monat. Standard-Nutzer können so zum Beispiel nur 200 Euro Bargeld entgeltfrei pro Monat am Automaten abheben – beim Prime-Konto sind es 1000 Euro. Ist das jeweilige Gratislimit erreicht, werden drei Prozent der Abhebesumme als Gebühr fällig. Das Prime-Konto wird zum Start zunächst drei Monate lang gebührenfrei angeboten.

Ebenfalls gibt es die Möglichkeit, Pockets genannte Unterkonten mit deutscher IBAN in unbegrenzter Zahl einzurichten – eine Funktion, die man ähnlich bereits auch von N26 kennt. Per Drag and Drop können in der App Beträge vom Hauptkonto auf solche Pockets verschoben werden. Diese Pockets ließen sich dann auch in Fremdwährungen anlegen, wofür 100 verschiedene zur Verfügung stehen. Der Tausch erfolge zu einem "Echtzeit-Wechselkurs und mit nur geringen Pauschalgebühren", die günstiger als etwa Interbanken- und Visa/Mastercard-Wechselkurse seien, verspricht Vivid.

Die Visa-Debitkarte kommt ohne Aufdruck von IBAN, Ablaufdatum und Prüfziffer daher – für Prime-Kunden als Metallkarte. Die Daten würden allein in der Vivid-App gespeichert und könnten auch jederzeit neu generiert und mit der Karte verbunden werden. Sperren und Entsperren der Karte sei ebenfalls über die App möglich, ebenso die Einrichtung virtueller Karten. Für kontaktlose Zahlungen wird Google Pay unterstützt, Apple Pay solle bald folgen. Apps solle es für iOS wie auch Android geben.

Hinter dem Banking-Startup stehen zwei ehemalige Manager der russischen Digital-Bank Tinkoff, Artem Yamanov und Alexander Emeshev. Das Start-up sei zunächst aus Eigenmitteln der Gründer sowie Krediten finanziert, schreibt das Handelsblatt. Eine Zusage der hinter Tinkoff stehenden TSC Group über 25 Millionen Euro in einer ersten Finanzierungsrunde habe man jedoch schon, sagten die Gründer der Zeitung. Geld verdienen wolle man über Abwicklungsgebühren, die monatlichen Konto-Entgelte und Provisionen aus Kooperationsprogrammen, berichtet der Fachdienst IT-Finanzmagazin.

Eine eigene Banklizenz kann Vivid Money noch nicht vorweisen, die Bank-Infrastruktur wird von der Solaris-Bank geliefert. Ähnlich war damals auch N26 vorgegangen mit Wirecard als Partner, bis man ab 2016 mit Banklizenz unter eigener Regie fortfuhr.

(axk)