Vodafone gewinnt mehr Neukunden als erwartet

Insgesamt hat Vodafone nun 168,8 Millionen Mobilfunkkunden. Die deutsche Dependance steigerte die Kundenzahl um 253.000 auf 29,4 Millionen; Vodafone Deutschland liegt damit weiterhin auf dem zweiten Platz unter den deutschen Mobilfunkbetreibern.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Mobilfunkanbieter Vodafone hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2006/07 seine Kundenzahl, deutlicher als erwartet gesteigert. Zwischen April und Ende Juni seien mit eigenen Aktivitäten 4,5 Millionen Kunden gewonnen worden, teilte das Unternehmen am Montag in London mit. Analysten hatten im Vorfeld mit rund vier Millionen Neukunden gerechnet, heißt es bei dpa. Hinzu kamen weitere 11,7 Millionen Nutzer durch die Übernahme des türkischen Mobilfunkanbieters Telsim.

Die Gesamtkundenzahl bei Vodafone kletterte damit auf 186,8 Millionen. Beim 3G-Mobilfunk (UMTS) konnte Vodafone nach eigenen Angaben 1,3 Millionen neue Geräte verkaufen, insgesamt habe man mittlerweile 9,1 Millionen UMTS-Geräte über die eigenen Tochtergesellschaften und Joint Ventures abgesetzt, weiter 2 Millionen über Partnerfirmen. In Europa konnte Vodafone 891.000 neue Kunden gewinnen, die Kundenzahl stieg damit auf 94,1 Millionen. Die Zahl der bei Vodafone angemeldeten UMTS-Geräte stieg in Europa um 1,2 Millionen auf 8,7 Millionen.

Die deutsche Dependance zählte im ersten Quartal 253.000 Neukunden und steigerte somit die Kundenzahl auf 29,4 Millionen; Vodafone liegt damit weiterhin auf dem zweiten Platz unter den deutschen Mobilfunkbetreibern nach der Deutschen Telekom, die in ihrem ersten Geschäftsquartal die Kundenzahl bei ihrer Mobilfunktochter in Deutschland um 284.000 auf 30,2 Millionen steigern konnte. Die Abwanderungsquote ("Churn-Rate" genannt) stieg bei Vodafone Deutschland von 17,3 auf 20,7 Prozent massiv an. Verantwortlich dafür sei vor allem die Steigerung der "Churn-Rate" von 21,1 auf 26 Prozent bei Prepaid-Kunden, die laut Vodafone durch das Abschalten inaktiver Kunden verursacht worden sei. Auf dem deutschen Markt habe man mit einem verschärften Wettbewerb zu leben, meint Vodafone, der nicht nur zu einer Steigerung bei der Zahl inaktiver Kunden, sondern auch zu einem Sinken des monatlichen Umsatzes pro Kunde (ARPU) um 9 Prozent geführt habe.

Neben der Vorlage der Mobilfunkkennzahlen verkündete Vodafone, dass der Europa-Chef von Vodafone, Bill Morrow, nur wenige Monate nach seinem Amtsantritt zurückgetreten ist. Morrow verlasse das Unternehmen aus "familiären Gründen". Interimsnachfolger wird der Deutschlandchef Friedrich Joussen. Die Suche nach einem Nachfolger laufe bereits. Morrow war rund zehn Jahre bei Vodafone und in dieser Zeit unter anderem für das Geschäft in Großbritannien und in Japan zuständig. Im April hatte ihn Vorstandschef Arun Sarin zum Vorstand für Europa benannt. In den Kernmärkten Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien hat der Weltmarktführer aber mit dem harten Wettbewerbsdruck zu kämpfen. Morrow sollte durch Einsparungen die Rentabilität erhöhen. (jk)