Vodafone sperrt VoIP beim mobilen Datenversand aus

Ab morgen senkt der Netzbetreiber die Übertragungskosten für Daten teils deutlich. Nur im Kleingedruckten erwähnt der Carrier, dass 2007 die Übertragung von Voice-over-IP in allen Datentarifen "technisch unterbunden" wird.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der Mobilfunknetzbetreiber Vodafone D2 kündigt die "drastische Erhöhung" der Inklusivvolumina bei seinen volumenbasierten Angeboten für die mobile Datenübertragung an. Die Änderungen werden ab morgen, 8. Juli, wirksam. Offensichtlich reagieren die Düsseldorfer auf den Vorstoß von T-Mobile. Die Bonner hatten zum 1. Juli Preissenkungen für Datenpakete eingeführt. Was zunächst ausschließlich wirkt wie eine Preissenkungsrunde, die einer der beiden dominanten Mobilfunkanbieter eingeläutet hat, lenkt den Blick ab von einer wichtigen Änderung der Nutzungskonditionen, die in der heute von Vodafone veröffentlichten Preisübersicht vermerkt ist.

Eine Fußnote, die für die insgesamt acht Tarifvarianten von Vodafone für den mobilen Datentransport angegeben ist, enthält am Schluss die lapidare Mitteilung "Ab 08.07.2007 wird eine Voice-over-IP-Nutzung mit den Tarifoptionen technisch unterbunden". Auf diese Weise werden die neuen Paketpreise für die Anwender von VoIP deutlich entwertet, da sie gezwungen sind, ihre mobilen Sprachtelefonate wieder leitungsvermittelt abzuwickeln und die entsprechenden Entgelte zusätzlich zum gebuchten Datenpaket zu bezahlen.

Beim kleinsten Pakettarif für die mobile Datenübertragung Vodafone-Volume L (ab morgen ohne VoIP-Aufkommen) erhöht Vodafone das Inklusivvolumen auf 30 MByte je Monat bei einem konstanten Preis von 9,86 Euro. T-Mobile verlangt für das gleiche Volumen glatte 10 Euro. Der Bonner Option Data 150 mit maximal 150 MByte für nun 30 Euro stellen die Düsseldorfer das Paket Vodafone-Volume XL gegenüber, das 200 MByte für 34,80 Euro bietet.

Auch Überschreitungen des Inklusivvolumens berechnen die Carrier bei vergleichbaren Paketgrößen ähnlich. So verlangt T-Mobile bei Überschreitungen des Data-150-Inklusivvolumens 1,30 Euro je 1 MByte, während der Folgepreis beim 200-MByte-Paket von Vodafone 1,28 Euro beträgt. Günstiger als bei T-Mobile kommen Nutzer von Vodafone-Volume XXL 1000 davon, wenn ihnen 1000 MByte (Monatspreis 104,20 Euro) nicht ausreichen. Überschreitungen kosten dann 58 Cent je MByte, während T-Mobile in der Variante Data Flat Giga (1 GByte für 110 Euro) 80 Cent für jedes darüber hinausghende MByte verlangt. (ssu)