Volcanic Islands: AMD enthüllt Next-Generation-Grafikkarten für 4K

Das Flaggschiff der Volcanic-Islands-Grafikkarten bietet viel Rechenleistung und Speicher für 4K-Auflösungen und birgt eine programmierbare Soundeinheit.

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Fünf Grafikkarten führt AMD ein, die nicht mehr unter der Bezeichnung "Radeon HD" laufen.

AMD hat im US-Bundesstaat Hawaii eine neue Grafikkarten-Generation eingeläutet, die unter der Serienbezeichnung Volcanic Islands läuft. Die schnellste GPU R9 290X bietet eine Rechenleistung von über 5 Teraflops und eine Transferrate über 300 GByte/s. Pro Sekunde verarbeitet das Flaggschiff mehr als 4 Milliarden Dreiecke. Damit will AMD genügend Power bieten, um PC-Spiele in der 4K-Auflösung mit 3840×2160 Bildpunkten und voller Detailstufe flüssig darzustellen.

Mit den neuen Grafikkarten kommen auch neue Bezeichnungen: "Radeon HD" ist passé, stattdessen gibt es nun die R7 250, R7 260X und R9 270X, R9 280X, sowie das Flaggschiff R9 290X. Je höher die Nummer, desto leistungsfähiger ist die Karte. Laut einer AMD-Grafik schafft die R7 250 rund 2000 Punkte im 3DMark Firestrike, das Top-Modell mindestens 8000 Punkte. Ob die R9 290X in Spielen Nvidias GeForce GTX Titan schlagen kann, werden erst unabhängige Benchmarks zeigen können.

Technik

Das Flaggschiff R9 290X soll genügend 3D-Performance zum Spielen in 4K bieten.

Mit technischen Details geizte AMD während der Vorstellung. Derzeit unbestätigten Informationen zufolge kommuniziert die Hawaii-GPU der R9 290X im Vergleich zur Radeon HD 7970 über 512 statt 384 Datenleitungen mit ihrem Videospeicher. Standardmäßig bietet sie 4 GByte VRAM und kann dadurch auch die hochaufgelösten Texturen künftiger Top-Titel wie Battlefield 4 fassen. Letzteres soll laut DICE für die maximale Detailstufe 3 GByte VRAM voraussetzen. Die Hawaii-GPU der R9 290X besteht laut AMD aus 6 Milliarden Transistoren.

Der AMD-Livestream brach in Deutschland kurz nach dem Start zusammen. Der Grund war nicht die Auslastung, sondern die GEMA. Daran hatte AMD bei der Hintergrundmusik wohl nicht gedacht.

Zum Zusammenschalten mehrerer Karten sind ab der neuen Generation keine Crossfire-Brücken mehr notwendig. Vielmehr läuft die Synchronisation nun vollständig über den PCIe-Bus. Die als XDMA bezeichnete Technik soll vor allem das Auftreten von Mikrorucklern verringern und für geschmeidige Bildraten sorgen.

Eine R9 290X verbindet bis zu vier Displays gleichzeitig über zwei Dual-Link-DVI-Ausgänge, einen DisplayPort und eine HDMI-Buchse. Unter Last darf sie über ihren sechs- und achtpoligen Stromstecker maximal 300 Watt aufnehmen.

Audio-Neuerung

Bei drei der fünf neuen Grafikkarten mit an Bord: AMD TrueAudio.

Seit vielen Jahren sitzen auf Grafikkarten nicht nur Funktionseinheiten fürs Rendering, sondern auch Audio-Einheiten. Diese leiten Sound über HDMI und DisplayPort zum Computer-Bildschirm oder Fernseher und sind nicht programmierbar. Auf den Grafikkarten R7 260X, R9 290 und R9 290X setzt AMD nun auf einen neuen, vollständig programmierbaren Soundprozessor, der hunderte Stimmen und Directional-Audio in Echtzeit ermöglicht, ohne die CPU zu belasten. Spiele müssen die als AMD TrueAudio getaufte Technik allerdings explizit unterstützen.

Beispielsweise soll der Titel Lichdom TrueAudio nutzen, um beschleunigten 3D-Surround-Sound und spezielle Halleffeke auszugeben. Auch das für 2014 erwartete Schleich-Abenteuer Thief nutzt AMD TrueAudio. Dass nur drei der fünf vorgestellten Grafikkarten die neue Audio-Einheit enthalten, deutet darauf hin, dass AMD nur auf diesen tatsächlich neue GPUs einsetzt.

Stutzig macht außerdem, dass AMD-Manager Raja Koduri explizit nur die R9-290-Serie als erste Grafik-Generation bezeichnete, die DirectX 11.2 vollständig unterstützt. Im August erklärte AMD, dass die derzeitige Serie Radeon HD 7000 nach einem Treiber-Update ebenfalls zu DirectX 11.2 vollständig kompatibel werde.

Noch im Oktober sollen Grafikkarten der R9-290-Serie erhältlich sein. (mfi)