Von KI und Freiheit: Hannah-Arendt-Tage 2024 in Hannover

Was bedeutet Künstliche Intelligenz für die Freiheit? Das ist Thema einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Hannah Arendt Tage.

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  • Sylke Wilde

Die Hannah-Arendt-Tage 2024 in Hannover widmen sich vom 22. bis 26. Oktober dem Thema Freiheit in all seinen Facetten. Höhepunkt ist eine von heise online ausgerichtete Podiumsdiskussion zur künstlichen Intelligenz und ihren Auswirkungen auf unsere Freiheit. Namhafte Experten erörtern dabei Chancen und Risiken dieser Zukunftstechnologie vor dem Hintergrund der neuen KI-Verordnung der EU.

Die jährlich stattfindenden Hannah-Arendt-Tage in Hannover erinnern an die 1906 in Hannover-Linden geborene Politiktheoretikerin Hannah Arendt und ihr umfangreiches Werk. "Hannah Arendt war dafür bekannt, auch unangenehme Diskussionen nicht zu scheuen. Ihre zentrale Frage nach dem Sinn politischer Freiheit bietet zahlreiche Anregungen für aktuelle und zukünftige gesellschaftliche Diskussionen", erklärt Eva-Maria Weiß, Redakteurin von heise online und Moderatorin der Podiumsdiskussion am 25. Oktober.

Die Veranstaltungsreihe beginnt am 22. Oktober im Sprengel Museum Hannover mit einem Gespräch zwischen Oberbürgermeister Belit Onay und einer Mitbegründerin der Menschenrechtsorganisation Memorial zum Thema "Freiheit in bewegten Zeiten". Am Folgetag referiert Prof. Dr. Till van Treeck vom Institut für Sozioökonomie der Universität Duisburg-Essen über "Freizeit und Politik. Auswege aus der Arbeitsgesellschaft".

Am 25. Oktober ist das Medienhaus heise Gastgeber einer Podiumsdiskussion zur Künstlichen Intelligenz. "Künstliche Intelligenz ist längst zu einem zentralen Bestandteil des Alltags geworden", betont Eva-Maria Weiß. "Einerseits verheißt der Einsatz von KI neue Chancen für Wirtschaft, Arbeit, Bildung und Lernen. Andererseits steht die Sorge vor Überwachung, Benachteiligung, Desinformation und Freiheitseinschränkungen."

Auf dem Podium diskutieren Bernd Lange, Mitglied des Europäischen Parlaments für die SPD, Prof. Dr. Dagmar Monett Díaz von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und Prof. Dr. Judith Möller von der Universität Hamburg. Lange springt für den verhinderten Dr. Sergey Lagodinsky ein. Lange ist bekannt für seine Arbeit im Europäischen Parlament, insbesondere für die Verhandlungen zur "Europäischen Erklärung zu den digitalen Rechten und Grundsätzen für die digitale Dekade", zu denen er viele Elemente zur künstlichen Intelligenz eingebracht hat. Er ist Vorsitzender des Handelsausschusses und der Konferenz der Ausschussvorsitzenden des Europäischen Parlaments sowie Berichterstatter für die Handelsbeziehungen EU–USA und Vorsitzender der Fair Trade Arbeitsgruppe.

Im Mittelpunkt der Diskussion stehen die Regulierung und ethischen Herausforderungen von KI, insbesondere im Kontext der neuen EU-KI-Verordnung, die am 1. August 2024 in Kraft getreten ist.

Zentrale Fragen der Veranstaltung werden sein: Wie lassen sich Potenziale und Risiken von KI sinnvoll vermitteln? Welche Freiheiten ermöglicht sie und wo muss sie zum Schutz von Kommunikation, Bildung und Vertrauen begrenzt werden? Welchen Beitrag leistet KI tatsächlich für die Gesellschaft?

Die Abschlussveranstaltung am 26. Oktober im Xplanatorium im Schloss Herrenhausen widmet sich der Frage "Bedrohung, Beschränkung, Entfaltung – wie Freiheit gelingen kann". Hochkarätige Gäste wie Katrin Göring-Eckardt, Prof. Dr. Roland Pfister und Prof. Dr. Dr. Frauke Rostalski diskutieren, wie Freiheit vor dem Hintergrund eines rauer werdenden gesellschaftlichen Klimas bewahrt werden kann.

Alle Veranstaltungen der Hannah-Arendt-Tage 2024 sind öffentlich zugänglich. Das vollständige Programm ist online einsehbar. Die Veranstaltungsreihe wird von der Volkswagen-Stiftung und heise online gefördert.

(sy)